AMD Athlon 64 Sockel AM2 CPU im Sockel 939 Mainboard

Gesamteindruck

+++ Das ASRock 939SLI32-eSATA2 Mainboard liegt bei einem Preis von ca. 75 Euro (04/2006) und liegt somit deutlich unter den bislang getesteten PCIe SLI Mainboards.

ASRock beweist mit dem brandneuen ULi M1695/ULi M1697 Sockel 939 Mainboard wieder, daß hochwertige Hauptplatinen nicht teuer sein müssen und sogar gut zum Übertakten geeignet sind.

Fangen wir aber erstmal bei der Ausstattung an, womit uns ASRock bei diesem Motherboard beglücken wird. Wie bereits in den letzten PCIe SLI (2 PCIe Grafikkarten Steckplätze) Reviews erwähnt, bieten die meisten SLI Mainboards aufgrund der genormten ATX Größe nur Platz für 2 PCI Slots.

ASRock hat es beim 939SLI32-eSATA2 allerdings geschafft, trotz der beiden PCIe 16x ! Slots für die beiden Grafikkarten alle 3x PCI Steckplätze unterzubringen. Zusätzlich ist es sogar gelungen einen weiteren PCIe 4x Slot, einen Grafikkarten Stromanschluß und einen Slot für die optional erhältliche AMD AM2 CPU (940-pin) Riser Card zu ermöglichen. Das Board Layout mußte dadurch zwar etwas leiden, aber letztendlich sind alle Anschlüsse relativ gut zu erreichen und das Layout somit durchaus praktikabel. Der Freiraum nahe der CPU ist mit ca. 40mm Radius selbst bei größeren CPU Kühlern ausreichend.

Auf diesem Bild sieht man den gelben ASRock AM2 Adapterkarten Slot und die beiden unbestückten PCIe 16x Slots, die übrigens keine SLI Mode Platine benötigen, sondern ausschließlich mittels Software angesteuert werden. Die SLI-Bridge zur Verbindung auf den beiden Grafikkarten ist natürlich ebenfalls erforderlich und ist selbstverständlich im Lieferumfang des Mainboards enthalten.

Zudem kann das Motherboard mit insgesamt 4 Speichermodulen bestückt werden und ist somit bis maximal 4 GB Speicher aufrüstbar. Die Belegung für die DUAL Channel Speicher Unterstützung ist im Handbuch aufgeführt und sollte unbedingt eingehalten werden. Und wer keine Lust zum Nachlesen haben sollte, kann sich alternativ auch an den Farben der DDR Steckplätze orientieren.

Das Board bietet zudem 2x IDE Anschlüsse für bis zu 4x konventionelle ATA 133 Festplatten, 4x SATA-II Anschlüsse die auch im RAID 0/1 betrieben werden können und 2x eSATA-II Ports (für externe Festplatten), die zum Betrieb intern an zwei der vier S-ATA II Ports angeschlossen werden müssen. ASRock hat dem Board zusätzlich noch eine bootfähige CDROM und eine Kurzanleitung für die ordnungsgemäße Installation der Serial ATA II Ports beigelegt, wo alle weiteren Informationen aufgeführt sind, damit auch eine neue Installation von Windows XP auf Anhieb gelingt.

Hier ein Bild der externen Serial ATA II Ausgänge und der internen S-ATA II Eingänge, die bei Verwendung der eSATA II Anschlüsse intern verbunden werden müssen:

Desweiteren gibt es 4x ATX-Panel USB 2.0 Buchsen, zwei interne USB 2.0 Stecker für 4 weitere optionale USB Ports und onBoard 10/100/1000 LAN mit WoL Funktionalität (Wake on LAN). Beim Sound wurde auf dem Sockel 939 Brett leider etwas gespart, da der onBoard RealTek ALC-660 Soundchip über die 3 Klinkenbuchsen „nur“ ?! 5.1 Surround Sound ausgeben kann. Dies würde zwar für die meisten Benutzer ausreichend sein, allerdings werden Spieler Naturen mit schicken Sound Systemen sicherlich die digitalen Anschlüsse vermissen.

AMI BIOS gerecht kann das BIOS nicht wie üblich über die Del/Entf Taste erreicht werden, sondern über die F2 Taste. Hier finden wir auch die Stärken des neuen ASRock 939SLI32-eSATA2 Mainboards, denn neben umfangreichen Speichertiming Einstellungen wie z.B. Änderung der Speicherfrequenz von 133 MHz über 166 MHz auf 200 MHz (Teiler 3:2/4:3/1:1) kann der Host-Takt von 150 bis 400 MHz und der HT (HyperTransport) Teiler von 1x bis 5x (200/400/600/800/1000 MHz) eingestellt werden. Erfreulich ist desweiteren die wahlweise asynchrone oder synchrone CPU/PCIe Taktung bei festem PCI Takt von 33,33 bis 37,5 MHz.

In den Übertaktungs Tests konnte das Board somit trotz passivem Chipsatz Kühler stabil auf ordentliche 300 MHz Referenzfrequenz übertaktet werden, was gerade für ULi Chipsätze absolut lobenswert ist ! ULi zeigt also eine erstaunliche Steigerung zu den bislang üblichen ~ 270 MHz.

Das Testergebnis wurde übrigens mit der Default Chipsatz Spannung erreicht und kann mittels Spannungserhöhung sicherlich nochmals gesteigert werden. Im BIOS findet man weiterhin Optionen für die Speicher Spannung (VCCM) und die CPU Spannung (Vcore), wobei letztere mittels der neuen Sockel 939 Pinmod Anleitung noch etwas weiter erhöht werden kann. Desweiteren gibt es im BIOS neben der CPU Temperatur auch alle wichtigen Monitoring Werte wie z.B. Chipsatz Temperatur und die Lüfter Drehzahlen. Hier wäre es allerdings wünschenswert, sämtliche Spannungen darzustellen und die bislang übliche Option „CPU overheat Shutdown“ einzufügen. Laut Handbuch soll die CPU zwar vor zu hoher Temperatur geschützt sein, allerdings gab es in der aktuellen BIOS Version keine Möglichkeit zur Temperatureinstellung für diesen Shutdown.

Fazit: Das äusserst preiswerte ASRock 939SLI32-eSATA2 Sockel 939 PCIe SLI Mainboard bietet neben guten Übertaktungsergebnissen eine prima Ausstattung, sehr umfangreiche Möglichkeiten zur Erweiterung und eine klasse Performance ! Angesichts dem sehr günstigen Preis ist das neue ASRock Mainboard unter diesen Kriterien wieder ein echter Leckerbissen und kann bis auf den etwas dürftigen onBoard Soundchip so manch einem deutlich hochpreisigeren Board das Wasser reichen. Obendrein sind die deutlich verbesserten Übertaktungswerte eine positive Überraschung, die viele Übertakter begeistern wird.

Alles in allem konnte ASRock hiermit erneut die Overclocking Preistipp Auszeichnung (04/2006) der Redaktion ocinside.de ergattern, denn die Firma ASRock hat beim guten Preis/Leistungsverhältnis mit diesem Sockel 939 SLI Board zweifelsfrei die Nase vorn – Hut ab und weiter so !

Update zum Testbericht:

Eine AMD Sockel AM2 CPU in ein AMD Sockel 939 Mainboard einsetzen geht nicht ?

Geht nicht, gibt’s nicht 😉

Wie bereits im oberen Teil des Tests erwähnt, bietet das 939SLI32-eSATA2 Mainboard neben dem AMD 939 Pin CPU Sockel auch einen sogenannten ASRock Future CPU Port (gelb). Natürlich sollte auch diese Upgrademöglichkeit nicht ungetestet bleiben, denn wer dieses Mainboard bereits besitzt und jetzt bei den preiswerten AMD Sockel AM2 CPUs zugreifen möchte, kann das Board mit wenigen Handgriffen umrüsten !

Hierzu benötigt man von ASRock das sogenannte AM2CPU Board und natürlich die passenden 240-Pin DDR-II Speichermodule, die direkt auf diese Platine gesetzt werden. Das zusätzliche CPU EZ Upgrade Board ist derzeit für ca. 29 Euro erhältlich (10/2006) und wird in diesem kleinen Karton ausgeliefert:

In dem Karton befindet sich das AM2CPU Upgrade Board und eine kleine Installationsanleitung. Die Installation ist zudem im Manual des jeweiligen ASRock Mainboards beschrieben und sollte unbedingt beachtet werden, da einige Jumper am AM2 Future Port umgesteckt werden müssen.

Hier noch ein Bild der Rückseite, mit der großen abschraubbaren Metall Platte des AM2 Sockels.

Und so sieht das ganze fertig montiert aus. Die CPU einsetzen, den CPU Kühler montieren, die gewünschten DDR-II Speichermodule einsetzen, die Jumperreihen vom Mainboard umstecken und das Upgrade Board in den Future Port des ASRock Mainboards einsetzen. Laut Handbuch sollte man zudem die Kühlerhalterung vom Sockel 939 abschrauben, was allerdings bei dem kleinen OEM Lüfter der AMD Box CPU nicht erforderlich war. Das Sockel AM2 Upgrade Board besitzt übrigens einen eigenen Stromanschluss für den CPU Lüfter und die zusätzliche 12 Volt Spannungsversorgung (4-Pol Stecker) vom ATX-Netzteil wird ebenfalls nicht auf das Mainboard, sondern auf das Upgrade Board gesteckt.

Ein kleines Manko ist allerdings erst bei der Installation deutlich geworden. Denn kaum ein Grafikkarten Hersteller macht sich Gedanken darüber, daß man über die Grafikkarte noch eine weitere Karte stecken könnte. Insofern kann es durchaus sein, daß der GPU Kühlkörper bereits an die Upgrade Karte stößt. Deshalb vor dem Kauf des Upgrade Boards unbedingt einen Blick auf die PCIe Grafikkarte werfen, ob die Seite, die von den PCI Slots wegzeigt, einen größeren Kühlkörper hat. Dies könnte bei der Montage unter Umständen zu Problemen führen.

Wenn der Einbau gelungen ist, startet der PC nun mit der neuen AMD Sockel AM2 CPU und im BIOS sieht man den recht ungewöhnlichen Screen mit der 940 Pin CPU in dem 939 Pin Mainboard. Desweiteren ist dort jetzt auch der DDRII Speicher aufgeführt. Es ist übrigens sehr zu empfehlen, daß man sich unverzüglich eine aktuelles BIOS runterläd, denn ansonsten könnten „lustige“ CPU Werte erscheinen – z.B. AMD eine Athlon 64 FX CPU. Dies ist allerdings eher ein optischer Schönheitsfehler, da die CPU IDs noch nicht eingepflegt sind.

Aber nicht nur der BIOS Post ist aussergewöhnlich, sondern auch das Ergebnis. Denn das Mainboard läßt sich nach wie vor ausserordentlich gut übertakten und so kann man dem neuen AMD AM2 Prozessor ordentlich „einheizen“. Bei dem Test habe ich beispielsweise eine preiswerte AMD Athlon 64 3000+ AM2 CPU von 1800 MHz auf sagenhafte 2640 MHz übertakten können und das kann sich durchaus sehen lassen.

Das Betriebssystem hat die neue CPU ebenfalls gut überstanden und es gab keinerlei Fehler.

Natürlich sollte man sich den Benchmark Unterschied von einer AMD Athlon 64 3000+ Sockel 939 CPU im Vergleich zu der Sockel AM2 CPU nicht entgehen lassen. Denn man kann eine CPU wohl kaum besser vergleichen, als auf dem identischen Mainboard … Beide Prozessoren wurden mit 1800 MHz und 3D Mark 2003 einem Benchmark unterzogen. Die AM2 Variante hat durch den schnelleren Speicher natürlich die Nase vorn gehabt und erreichte 8075 Punkte anstatt der 7916 Punkte, die zuvor mit der Sockel 939 CPU erreicht wurden.

Fazit 2: (ASRock 939SLI32-eSATA2 PCIe SLI Mainboard mit AM2CPU Upgrade Board) Das ausgezeichnete ASRock 939SLI32-eSATA2 SLI Mainboard konnte im Test auch mit der zusätzlich erhältlichen Sockel AM2 Upgrade Platine überzeugen. Sowohl die Benchmark Resultate, als auch die Stabilität und sogar das Übertakten ist durchweg positiv verlaufen und haucht dem „alten“ ?! Sockel 939 System frischen Wind ein. Wer den Wechsel vom ASRock Sockel 939 Mainboard mit Future CPU Port zu einem Sockel AM2 System wünscht, ist hiermit bestens bedient und erhält mit dem zuvor erworbenen ASRock Board und der AM2CPU Upgrade Platine eine interessante Aufrüstungsmöglichkeit. Ob sich diese Kombination auch bei einem kompletten Neukauf lohnt, ist sicherlich preisabhängig.

Hiermit möchte ich mich auch nochmals ganz herzlich bei ASRock
für die Unterstützung bedanken.

Bild

**** Die Sockel 939 PCIe Mainboard Tests ab dem 01.11.2005 basieren auf einem AMD Athlon 64 3000+ Venice, 1x (bzw. bei SLI Systemen 2x) Gigabyte GV-NX66T128VP Nvidia 6600 GT PCI Express Grafikkarten und folgender Software Konfiguration: Microsoft Windows XP SP2, DirectX 9.0c, Forceware 81.85 Grafikkartentreiber und 3DMark 2003. Sämtliche Benchmark Ergebnisse dienen lediglich als Vergleich der ungefähren Mainboard Performance.

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