ASRock A780FullDisplayPort AMD Sockel AM2 Mainboard Test

Gesamteindruck

+++ Das ASRock A780FullDisplayPort Mainboard ist für ca. 60 Euro (05/2008) im Handel erhältlich und liegt damit im unteren Preissegment der Sockel AM2 bzw. Sockel AM2+ Mainboards.

Das ASRock A780FullDisplayPort Sockel AM2+ Micro ATX Mainboard basiert auf dem AMD 780G Chipsatz und bietet vor allem traumhafte Anschlussmöglichkeiten hinsichtlich der Grafikausgabe. VGA, DVI-D, HDMI und sogar der DisplayPort ist für das brandneue Board aus dem Hause ASRock kein Fremdwort mehr. Der Testbericht wird zeigen, ob das preiswerte Mainboard HTPC bzw. Wohnzimmer PC tauglich ist und ob es sowohl gut übertaktet, als auch gut untertaktet werden kann …

Ausstattung und sonstige Features …

Das A780FullDisplayPort Board bietet einen PCI Express 2.0 16x Slot, einen PCIe 2.0 1x Slot und zwei PCI Slots für herkömmliche Erweiterungskarten.

Das ASRock A780FullDisplayPort kann mit bis zu vier DDRII Speichermodulen bestückt werden und ist je nach verwendetem Betriebssystem bis maximal 8 GB Arbeitsspeicher aufrüstbar. Mit einer Sockel AM2+ K10 (AMD Phenom) CPU wird dank dem neuen Speichercontroller DDR2-1066 unterstützt und bei einer Sockel AM2 K8 (AMD Athlon 64) CPU wird DDR2-800 unterstützt.

Das Mainboard bietet einen IDE Anschluss für maximal zwei konventionelle ATA 133 Festplatten, dafür aber ganze sechs SATA II Anschlüsse (3 Gb/s) mit RAID Support. Auf einen eSATA-II Port hat ASRock vermutlich aufgrund Platzmangels verzichtet, dafür unterstützen die S-ATA II Ports aber die Hot Plug und Hot Swap Funktion im AHCI Modus. AHCI steht übrigens für Advanced Host Controller Interface und ist nunmehr ein Standard zur gängigen Ansteuerung der S-ATA Ports geworden. Die ordnungsgemäße Installation von Serial ATA II Festplatten wird im Handbuch beschrieben. Dort sind alle grundlegenden Informationen aufgeführt, damit eine neue Installation von Windows XP oder Windows Vista mit SATA Festplatten oder eine RAID Einrichtung über die auf CD mitgelieferten Treiber für Windows XP und Windows Vista 64bit und 32bit auf Anhieb gelingt.

Hier ist ein Bild der sechs S-ATA II Ports …

Das Board verfügt über ganze sechs USB 2.0 Anschlüsse und einen IEEE1394 Firewire Port am ATX-Panel, zwei interne USB 2.0 Stecker für bis zu vier weitere optionale USB Ports und einen optionalen internen IEEE1394a Firewire Anschluss z.B. für Gehäuse mit Frontpanel IEEE1394 Port. Am ATX Panel befindet sich noch ein onBoard 10/100/1000 LAN Anschluss mit WoL Unterstützung (Wake on LAN) und zwei PS2 Anschlüsse.

Auf den üblichen Parallelport (LPT) und auf den seriellen Port (COM) hat ASRock am ATX Panel leider verzichtet. Wer gerade für einen HTPC handelsübliche LCD oder G-LCD Anzeigen oder einen älteren Drucker verwenden möchte, kommt leider nicht drum herum, sich eine Parallelport Karte zu erwerben und zu hoffen, daß sie von der jeweiligen Software unterstützt wird. Der integrierte Winbond W83627EHG IO Controller IC unterstützt zwar einen Parallelport, einen Gameport, einen MIDI Port und einen IrDA Anschluß, allerdings ist auf dem A780 FullDisplayPort Mainboard leider nur ein optionaler Anschluss für einen COM Port untergebracht. Zur Nutzung wäre eine sehr gute SMD Lötausrüstung, ein paar Widerstandsreihen, Kondensatoren und ein leicht modifiziertes BIOS erforderlich (Beispiele und Datenblatt siehe Winbond).

Hinsichtlich der Soundausgabe gibt es leider ebenfalls keine allzu guten Nachrichten, denn ASRock verwendet auf dem A780FullDisplayPort Mainboard den ALC662 Soundchip, der „nur“ 5.1 Surround Sound über die drei 3,5mm Klinkenbuchsen am ATX Panel ausgibt. Der Soundchip ist aber Microsoft Windows Vista Premium Level kompatibel und bietet den digitalen HDMI SPDIF Ausgang, der beispielsweise über das mitgelieferte Kabel an eine HDMI taugliche Grafikkarte benötigt wird, um somit das Ton und Bildsignal an ein HDMI Gerät wie z.B. LCD TV oder Beamer auszugeben.

Kommen wir an dieser Stelle zu den erfreulichen Features des A780FullDisplayPort Mainboards, denn wie man auf dem folgenden Bild sehr schön erkennen kann, bietet das ATX Panel noch einige weitere Anschlüsse.

Hier ist ein Bild des ATX Panels mit 2x PS2, 6x USB, 1x Firewire, 1x LAN, 3x Klinke und sowohl einem 15-pol Sub-D VGA Port, als auch einem DVI-D Anschluss …

Diese beiden Grafikausgabe Möglichkeiten über VGA oder DVI-D sind übrigens dank unabhängiger Ansteuerung sogar Dual Monitor und Surround Display tauglich. Das ist aber bei weitem noch nicht alles, was das ASRock A780FullDisplayPort Board mit der integrierten HD3200 Grafiklösung (kurz IGP) zu bieten hat, die auf dem DirectX 10 tauglichen RV610 Chip basiert. Denn ASRock setzt noch einen drauf bzw. legt genauer gesagt noch etwas bei. Zum einen gibt es noch einen passiven DVI-D zu HDMI Adapter und zum anderen liegt dem Karton noch eine ASRock DisplayPort Karte mit 1080p und HDCP Unterstützung bei.

Hier ist ein Bild der mitgelieferten DisplayPort Karte für den PCIe Steckplatz …

Und hier ist ein Bild des mitgelieferten DVI-D zu HDMI Adapters …

ASRock bietet hiermit also nahezu alle gängigen Bildausgabe Möglichkeiten (zum Teil mit Tonausgabe kombiniert), die man zum Anschluß eines aktuellen LCD Monitors oder LCD TVs benötigt.

Das ASRock A780FullDisplayPort ist somit nicht nur für einen preiswerten Office PC ausgelegt, sondern bietet vor allem die allerbesten Voraussetzungen, um einen Wohnzimmer HTPC (Home Theater PC) im uATX Format aufzubauen. Und wenn alle anderen Voraussetzungen stimmen, steht sogar selbst einer hochauflösenden 1080p BD (Blu-Ray Disc) Wiedergabe mit HDCP (Highbandwidth Digital Content Protection) Verschlüsselung nichts mehr im Wege.

All dies sind natürlich interessante Aspekte für alle Heimkino Freunde, die eine preiswerte Lösung für den Flachbildschirm oder Projektor am PC ohne den Kauf einer zusätzlichen Grafikkarte suchen. Bleibt zu hoffen, daß sich genauso wie beim gescheiterten HD-DVD Standard bald ein einziger Kabel Typ durchsetzt, um das Bild und Ton Signal einheitlich zu übertragen …

BIOS und Übertaktung …

Kommen wir nun zu den BIOS Optionen und der Übertaktung mittels dem BIOS. Über die F2 Taste gelangt man beim PC Start in das AMI BIOS mit allen Hardware Optionen.

Das BIOS bietet jede Menge DDR2 Speicher Einstellungen wie z.B. die Änderung der Frequenz von 200 MHz über 266 MHz und 333 MHz auf bis zu 400 MHz (DDR2 400/533/667/800). Bei der Verwendung einer AMD Phenom CPU (K10) werden zusätzlich noch DDR2-1066 Module, sowie der sogenannte ganged und unganged DCTs mode zur Speicheransprechung unterstützt.

Ganged und unganged bedeutet verbundene und getrennte RAM Ansprechung, wobei im unganged Modus zwei getrennte 64bit DCT (DRAM Controller) arbeiten, die anwendungsbezogen bei zwei oder mehr CPU Kernen deutlich schneller sein können. Im Gegensatz dazu profitieren im einfachen 128bit ganged mode die einfachen sogenannten Single Threaded Anwendungen, die aber gerade im Zuge der neuen Mehrfach Kern Prozessoren (Dual, Triple, Quad, etc. Core) deutlich sinken (ganged ist übrigens Pflicht bei der ECC Fehlerkorrektur).

Zum einfachen Merken nochmal der ganged und unganged Unterschied in Kurzform: ganged = Single Dual Channel = 1x128bit = besser für Single Threaded Anwendungen und ECC unganged = Dual Single Channel = 2x64bit = besser für Multi Threaded Anwendungen

Der Host-Takt kann im BIOS von 150 MHz bis 500 MHz eingestellt werden und der HT (HyperTransport) Teiler ist von 1x bis 5x (200-1000 MHz) änderbar. Die PCIe Frequenz ist von 75 bis maximal 200 MHz einstellbar und mittels asynchroner oder synchroner CPU/PCIe Taktung kann der PCIe und PCI Takt unabhängig von der Host Frequenz angesteuert werden. Desweiteren kann die Taktung des onBoard Grafik Chips mittels GFXClock von 450 bis 1000MHz geändert werden, wobei die Default Taktung bei 500 MHz liegt.

Durch die asynchrone Taktung ist eine stabile Übertaktung auf 290 MHz Referenztakt gelungen, immerhin ein Ergebnis von ca. 2600 MHz erreichen konnte.

Das BIOS bietet zwar theoretisch eine Änderung der Vcore (CPU Spannung) von 0,800 Volt bis maximal 1,550 Volt, allerdings ist diese nur bis zur maximalen Vcore der CPU einstellbar. Falls man mehr Spannung benötigt als die CPU vorgibt, kann man diese mittels der interaktiven Sockel AM2 Pinmod Anleitung etwas erhöhen. Desweiteren verfügt das Board noch eine Option zur Änderung der DDR2 Speicher Spannung, die im Bereich von 1.80 bis 2.20 Volt einstellbar ist, eine Einstellung für PCIe von 1,80 Volt bis 1,90 Volt und eine Option für die NBCore (Chipsatz Spannung) von 1,1 Volt bis 1,2 Volt.

Desweiteren bietet das A780FullDisplayPort Mainboard noch eine CPU Quiet Fan Option (temperaturgeregelte Lüftersteuerung) für 4 Pin CPU Lüfter.

Fazit …

Das ASRock A780FullDisplayPort Sockel AM2+ PCIe MicroATX Mainboard bietet jede Menge Grafikausgabe Möglichkeiten, eine gute Grundausstattung, sowie Features zum Übertakten und Untertakten des PCs für einen geringen Preis.

Bei dem A780FullDisplayPort Mainboard ist vor allem die vielfältige Ausgabemöglichkeit der onBoard Grafiklösung sehr interessant, da das Board nicht nur über einen üblichen D-Sub VGA Anschluß verfügt, sondern zusätzlich noch einen DVI-D Anschluß, sowie den für Heimkino wichtigen HDMI Anschluß mittels Adapter und sogar den neuen DisplayPort über eine mitgelieferte DisplayPort Karte verfügt.

Aber auch die restliche Grundausstattung mit sechs S-ATA II Anschlüssen, Gigabit LAN, bis zu zehn USB Ports und Firewire Ports sind durchaus nützlich. Wünschenswert wäre noch ein 7.1 Soundchip mit sechs Klinkenbuchsen anstatt der 5.1 Soundausgabe und ein Parallelport zur besseren Abwärtskompatibilität, vor allem bei der LCD Nutzung als HTPC.

Hiermit möchte ich mich nochmals ganz herzlich bei ASRock für die Unterstützung bedanken.

Bild

**** Die Sockel AM2 PCIe Mainboard Tests ab dem 01.11.2006 basieren 1x (bzw. bei SLI Systemen 2x) Gigabyte GV-NX66T128VP nVidia 6600 GT PCI Express Grafikkarten, 2x 512MB Crucial Ballistix DDR2-800/PC2-6400 Speichermodule und folgender Software Konfiguration: Microsoft Windows XP SP2, DirectX 9.0c, Forceware 81.85 Grafikkartentreiber und 3DMark 2003. Sämtliche Benchmark Ergebnisse dienen lediglich als Vergleich der ungefähren Mainboard Performance.

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