ASRock Z87M OC Formula Intel LGA1150 Mainboard Test

Gesamteindruck

++++ Das ASRock Z87M OC Formula Mainboard ist für ca. 180 Euro (07/2013) im Handel erhältlich und liegt damit im oberen Preissegment der Intel LGA1150 Haswell Mainboards.

Wahnsinn! So könnte man das brandneue ASRock Z87M OC Formula Mainboard für Intel Haswell CPUs wohl im kürzesten Mainboard Review aller Zeiten mit nur einem Wort beschreiben. Getreu dem Motto nutze den Platz konnten wir nur staunen, was auf so einem kleinen Z87 Micro-ATX 8-Layer PCB Mainboard untergebracht werden kann und vor allem welche genialen Optionen sich ASRock bei dieser LGA1150 Hauptplatine für Übertakter ausgedacht hat. Overclock Enthusiasten werden spätestens beim Blick in das UEFI Setup Freudentränen in den Augen haben, insofern verwundert es auch nicht, daß ASRock mit dem Z87M OC Formula unseren Overclocking Dream Award 07/2013 locker verdient hat. Im folgenden ausführlichen Testbericht schauen wir uns das ASRock Z87M OC Formula genauer an und übertakten damit eine Intel Core-i5 4670K CPU.

In diesem Karton wurde das ASRock Z87M OC Formula LGA 1150 Mainboard geliefert:

Hier ist ein erster Blick in den ASRock Mainboard Karton, wo neben der üblichen Handbücher und Utensilien sogar kleine OC Stands beiliegen:

Damit das Board den Anwender in einwandfreiem Zustand erreicht, wurde es sorgfältig mit Schaumstoff umhüllt und mit Kabelbindern darin befestigt:

Das ASRock Z87M OC Formula Board wurde mit hochwertigen Premium Gold Caps Conductive Polymer Kondensatoren bestückt und macht selbst für ein kleineres Micro ATX Layout sowohl vom Layout als auch von der Verarbeitung einen spitzen Eindruck:

Hier sieht man bereits einige interessante Features, wie die beiden hochwertigen, beleuchteten Taster für Power und Reset und die beiden BIOS ICs, die mit dem kleinen BIOS Select Schalter völlig unabhängig voneinander ausgewählt werden können:

Die nächsten Features sind der zusätzliche interne USB-A Port, der USB 3.0 Header, die Dr. Debug 7-Segment LED Postcode Anzeige, der Slow Mode Switch und der LN2 Mode Switch unten rechts:

Ausstattung und sonstige Features …

Dem Z87M OC Formula Mainboard von ASRock lag ein Handbuch, Anleitungen mitsamt der oben erwähnten Software Setup Anleitung, eine DVD, vier SATA Datenkabel, GELID Solutions GC-Extreme Thermal Compound Wärmeleitpaste, zwei feine Schrauben für die Mini PCI Express Slots, eine SLI Bridge, zehn OC-Stands und eine ATX I/O Blende bei. Weitere USB Slotblenden oder das ASRock USB 3.0 Frontpanel sind optional erhältlich.

Die OC Formula Features sind so umfangreich, daß wir in dem Testbericht nicht alle Features ausführlich erklären können, aber der vollständigkeitshalber möchten wir wenigstens einige davon erwähnen und im weiteren Test auf einige der folgenden Features eingehen: ASRock Formula Drive, ASRock Instant Flash, ASRock Internet Flash, ASRock APP Charger, ASRock Fast Boot, ASRock Restart to UEFI, ASRock XFast USB, ASRock XFast LAN, ASRock XFast RAM, ASRock Crashless BIOS, ASRock Online Management Guard, ASRock UEFI System Browser, ASRock Dehumidifier Function, ASRock Easy RAID Installer, ASRock Easy Driver Installer, ASRock Interactive UEFI, NickShih?s OC Profile, Fine-Tuning V-Controller, Timing Configurator, ASRock Good Night LED, ASRock USB Key, ASRock Home Cloud, Purity Sound, HDMI-In, 12 Power Phase Design, 8 Layer PCB, ASRock FAN-Tastic Tuning und der ASRock Distortion-Free Slot.

Erweiterungskarten …

Das AMD CrossFireX bzw. nVidia SLI Mainboard bietet zwei PCI Express 3.0 Steckplätze, wovon entweder eine Grafikkarte mit x16 Bandbreite, oder zwei Grafikkarten mit x8 Lanes Bandbreite angebunden werden können. Eine CrossFire Bridge lag dem Mainboard bei und eine SLI/XFire Switch Karte ist nicht erforderlich, um die optimale Performance für den Einzel-, oder CrossFireX Betrieb zu erhalten. Falls man nur eine Grafikkarte auf dem Z87 OC Formula einsetzen möchte, sollte man die PCI Express Grafikkarte in den PCIE1 Slot einsetzen, um die höchste x16 Bandbreite zu erhalten. Zusätzlich zu den beiden PCI Express 2.0 Slots gibt es noch einen x4 PCIe 2.0 Slot, einen x1 PCIe 2.0 Slot, einen mini-PCIe Slot (SATA 3_4 shared), einen half-size mini-PCIe Slot. Auf einen PCI Slot wurde bei diesem Board verzichten.

Speicher …

Das ASRock Z87M OC Formula Board kann mit bis zu vier DDR3 Modulen bestückt werden und ist je nach verwendetem Betriebssystem (siehe Liste) bis maximal 32GB Arbeitsspeicher aufrüstbar.

Hier sieht man ein Bild der vier DDR3 Speicher Slots mit Dual Channel Unterstützung:

Das Intel LGA1150 Mainboard unterstützt DDR3 Speichermodule und kann im BIOS mit einem Haswell Prozessor auf DDR3-1600 Dual Channel Module optimiert werden. DDR3-1866, DDR3-2133, DDR3-2400, DDR3-2800, DDR3-2933, DDR3-3000 oder höhere Speichertaktungen sind derzeit nur mit Übertaktung möglich. Dank XMP Support (Intel Extreme Memory Profile) werden XMP Speichermodule mit einem Mouseklick im BIOS richtig eingestellt. Es gibt natürlich noch weit mehr Speicheranpassungen und sogar noch höhere Übertaktungsmöglichkeiten, aber dazu später mehr. Welche Module dafür offiziell unterstützt werden, kann man bei ASRock auf der Memory Support Seite nachlesen.

Festplatten Anschlüsse …

Das ASRock Z87M OC Formula bietet wie gehabt keinen Floppyanschluss und keinen IDE Anschluss mehr für konventionelle ATA 133 Laufwere, dafür bietet das Board sechs abgewinkelte SATA3 Ports und einen weiteren eSATA3 Port am I/O Panel, sowie Unterstützung für mSATA Platinen. Die SATA 3 Ports unterstützen RAID 0, RAID 1, RAID 5, RAID 10, Intel Rapid Storage Technology 12 und Intel Smart Response Technology, NCQ, AHCI und die Hot Plug Funktion im AHCI Modus (AHCI steht für Advanced Host Controller Interface und kann im UEFI Setup ausgewählt werden). Dank UEFI BIOS können auch Laufwerke mit mehr als 2TB für die Installation von Windows 8 oder Windows 7 x64 oder Vista x64 eingesetzt werden.

Im Handbuch und auf der beiliegenden DVD sind alle grundlegenden Informationen erläutert, um eine neue Installation von Windows XP, Windows Vista, Windows 7 oder Windows 8 mit SATA3 Festplatten oder eine RAID Einrichtung zu realisieren. Treiber für Windows 7 und Windows 8 werden auf DVD für 32-Bit und 64-Bit mitgeliefert und stehen zusätzlich auf der ASRock Support Seite aktuell zum Download bereit.

Hier sieht man die sechs SATA3 Ports:

Und hier wird der Platz zwischen und nahe der PCIe Slots optimal genutzt, um z.B. eine half-size mSATA SSD oder eine mSATA SSD oder das ASRock WiFi Modul zu installieren:

USB und Firewire …

Das Mainboard verfügt am ATX-Panel über sechs USB3.0 Ports, zwei weitere USB 2.0 Ports am I/O Panel, intern zwei weitere USB 2.0 Anschlüsse für bis zu vier optionale USB Ports und intern einen weiteren USB 3.0 Anschluss für bis zu zwei optionale USB3 Ports. Die 20-pin Pfostenleisten kann entweder an ein optional erhältliches USB3.0 Frontpanel oder ein Gehäuse mit USB3.0 Anschluss angeschlossen werden. Ein ganz besonderes Feature des OC Formula ist der zusätzliche interne USB 2.0 Anschluss, der direkt auf dem Mainboard, also innerhalb des PC-Gehäuses liegt und somit intern erreicht werden kann. Das ist oftmals sehr praktisch, sei es zum internen Anschluss von einem USB Ultra IR-Empfänger Bausatz, eines USB Speichersticks oder eines UMTS Sticks. Allerdings sollte man diesen USB Port unbedingt vorsichtig verwenden und immer genau hinsehen, wo man den USB Stick einsetzt, da interne Anschlüsse gewöhnlich mit Kunststoffbuchsen ausgestattet sind, um einen ungewollten Kurzschluss mit freiliegenden Kontakten zu vermeiden.

TIPP: Mit der mitgelieferten ASRock XFast USB Software kann man USB Drives deutlich beschleunigen. Wer Windows 7 oder Windows 8 einsetzt, sollte zudem gleich noch ASRock XFast RAM installieren, das wir bereits mehrfach in einigen Forenbeiträgen angesprochen haben.

Netzwerk …

Auf dem ASRock Z87M OC Formula Mainboard wird Intels I217V Lösung eingesetzt, die einen 10/100/1000 Netzwerk Anschluss am ATX Panel zur Verfügung stellt. Der LAN Anschluss ist WoL fähig, bietet LAN Kabel Erkennung, unterstützt Energie effizientes Ethernet nach dem 802.3az Standard und unterstützt Intel Remote Wake Technology.

Serieller Anschluss und Parallelport …

Bei dem Mainboard wurde auf den Parallelport verzichtet. Der serielle Port ist optional als Pfostenstecker intern auf dem Mainboard verfügbar.

Sound …

Das ASRock Z87M OC Formula Mainboard verfügt über den ALC1150 Audio Codec mit Content Protection, 115dB SNR DAC, TI NE5532 Premium Headset Amplifier und Purity Sound, der 7.1 Surround Sound unterstützt und diesen beispielsweise analog über 5x 3,5mm Klinkenbuchsen am ATX Panel oder über den internen Frontpanel Audio Anschluss ausgibt.

Desweiteren gibt es noch einen optischen SPDIF Digital Ausgang, THX TruStudio Support und Premium Blu-Ray Unterstützung. Eine zusätzliche Soundkarte mit digitalen Ausgängen ist damit für die meisten Anwender überflüssig.

Grafik …

Der Intel Z87 Chipsatz bietet in Kombination mit einem Haswell Prozessor eine vollwertige integrierte Intel Graphics Technology (GT) Grafikeinheit mit DX11 Unterstützung. Je nach verwendetem Prozessor gibt es beispielsweise eine Intel HD Graphics 4600 Grafikeinheit, wobei die im Test verwendete Intel Core i5-4670K CPU mit der HD Graphics 4600 ausgestattet ist.

Ein ganz besonderes Feature von diesem Z87M OC Formula Mainboard ist der zusätzliche HDMI In Eingang, der den Anschluss von einem externen HDMI Gerät wie z.B. einen anderen PC, ein Sat Receiver oder ein Smartphone mit HDMI Ausgang ermöglicht. Das haben wir natürlich ebenfalls getestet und konnten mit der Tastenkombination Alt+C während des Betriebs auf das externe HDMI umschalten:

Über das UEFI Setup kann die Grafikeinheit von 50 bis 3000 MHz übertaktet werden, aber bereits ohne Übertaktung kann sich die Performance der Intel HD Graphics 4600 GPU sehen lassen. So erreicht der Intel Core i5-4670K CPU Grafikchip unter Windows 7 in 3DMark 48116 Ice Storm Punkte, mit 3DMark11 Entry 2565 3DMarks und mit 3DMark06 7864 3DMarks !

Im Vergleich dazu lieferte AMD HD7660D GPU einer AMD A10-5800K APU auf einem ASRock FM2A85X Extreme6 in 3DMark06 7651 3DMarks, die HD6550D GPU einer AMD A8-3870K FM1 APU auf dem ASRock A75 Pro4 Mainboard 6181 3DMarks, eine Intel HD Grafikchip der Intel Core i5-2500K CPU auf einem ASRock H77 Pro4/MVP unter Windows 7 in 3DMark06 4310 3DMarks und eine ATI Radeon HD4290 IGP des AMD 890GX Chipsatzes erreichte mit einem AMD Phenom II 710 X3 Prozessor auf einem ASRock 890GX Extreme4 in 3DMark06 2204 Punkte. Zudem ist die integrierte Grafiklösung DirectX 11 tauglich, unterstützt HDCP, Full HD 1080p und bietet dank dem onBoard HDMI Anschluss und der geringen Stromaufnahme optimale Voraussetzungen für einen kleinen übertakteten Micro-ATX Gaming PC.

ATX Backpanel Anschlüsse …

Von links nach rechts sieht man 2x USB 2.0 Ports und den PS/2 Anschluss für eine PS/2 Tastatur, DisplayPort und HDMI Out, Clear CMOS Taster, 2x USB 3.0 und HDMI In, eSATA3 und 2x USB3.0, RJ45 Gigabit LAN und 2x USB 3.0, optischer SPDIF Ausgang und 5x 3.5mm Klinkenbuchsen für den Sound.

BIOS und Übertaktung …

Kommen wir nun zu den BIOS bzw. UEFI Setup Optionen und der UEFI Übertaktung. Über die Entf oder die F2 Taste gelangt man beim PC Start in das UEFI Setup.

Das ASRock UEFI BIOS des Z87M OC Formula verfügt über eine grafische Oberfläche, die eine intuitive Bedienung mit der Maus erlaubt oder weiterhin mit einer Tastatur bedient werden kann. Anwender mit einer USB Maus und USB Tastatur sollten im BIOS bei der USB Configuration nicht den Legacy USB Support deaktivieren, da man sonst nicht mehr in das UEFI Setup kommt. Im Auto Modus entscheidet das Board, ob man ein USB Gerät im Legacy Mode verwenden sollte. Tastatur und Mouse sollten am besten weiterhin an den USB2.0 Ports angeschlossen werden.

Ein weiteres neues Feature ist die „Active Page on Entry“ Auswahl, womit man selber entscheiden kann, welche UEFI Seite man zu Beginn sehen möchte. Das ist vor allem bei der Übertaktung hilfreich, da man hierbei sehr häufig in das zweite OC-Tweaker Menü gehen muß, um die optimalen OC Settings zu finden. ASRock nimmt einem damit einen zusätzlichen Mouse Click ab.

Hier sieht man die Z87M OC Formula UEFI Oberfläche mit dem neuen Active Page on Entry Menü:

Die grafische UEFI BIOS Oberfläche erlaubt sogar eine Sprachauswahl, z.B. Deutsch:

Allerdings ist die englische Sprachauswahl weiterhin empfehlenswert, da die Übersetzung eher verwirrend ist, wie bereits der erste Hilfepunkt mit „Möchten Sie aktuelle Einstellung als Benutzeinstellungen zu retten?“ zeigt:

Man sollte die Sprauswahl also am besten weiterhin auf English belassen, da die meisten Ausdrücke ohnehin englisch sind und nur schlecht übersetzt werden können.

UEFI BIOS Update …

Zum Flashen eines BIOS Updates bietet ASRock wieder einige Möglichkeiten, z.B. das sehr anwenderfreundliche Instant Flash oder ASRock Internet Flash mit einer direkten Anbindung ins Internet.

Über die sogenannte ASRock Instant Flash Option im Advanced Screen oder über F6 beim PC Start gelangt man in das ASRock Instant Flash Utility. Dort kann man dann einfach ein zuvor runtergeladenes ASRock BIOS ohne Boot CD oder ähnliches aufspielen, indem man einfach das ASRock Instant Flash Utility startet. Dann das BIOS Flash ROM von dem gewünschten Laufwerk wie z.B. von einem USB Stick auswählen und schon wird das BIOS ohne ein weiteres Boot Medium aufgespielt. Falls man technische UEFI Unterstützung benötigt, kann man nun sogar über das UEFI Setup und einer Netzwerk Verbindung den ASRock Tech Service kontaktieren. Des Weiteren ist dieses Mainboard mit einem Backup BIOS ausgestattet, das über die „Secure Backup UEFI“ Option mit einem funktionierenden BIOS vom anderen BIOS EEPROM aktualisiert wird und jederzeit über den BIOS Selection Switch ausgewählt werden kann.

Das Board wurde mit dem BIOS M1.21A ausgeliefert. Zum Testzeitpunkt war die UEFI BIOS Version P1.30 als aktuellster Download verfügbar.

So kann man das Mainboard Übertakten …

Im Z87M OC Formula UEFI Setup gibt es gigantisch viele Einstellungsmöglichkeiten, die kaum Wünsche offen lassen. Bei den DDR3 Speicher-Einstellungen kann man wie üblich z.B. die Änderung der Taktung von DDR3-1066, über DDR3-1333, DDR3-1600, DDR3-1866, DDR3-2133 bis hin zu DDR3-4000 einstellen oder mit BCLK Übertaktung sogar noch deutlich darüber.

Hier sieht man die DDR3 Frequenzauswahl bei Default 100 MHz BCLK:

Die Frequenz der Speichermodule wird unmittelbar berechnet und angezeigt, sobald man den Referenztakt ändert und erleichtert damit die richtige Frequenzeinstellung der Speichermodule. Bis DDR3-4000 kann im BIOS direkt ausgewählt werden und DDR3 Taktungen über DDR3-4000 sind mit manueller Übertaktung über den BCLK möglich. Dank XMP Support werden XMP Speichermodule mit einem Mouseklick im UEFI BIOS richtig eingestellt, indem man das gewünschte Profil in der DRAM Configuration auswählt, aber das Z87 OC Formula bietet noch weitaus mehr.

Im DRAM Tweaker Menü erhält man eine sehr gute Übersicht mit allen Werten zur Auswahl:

Selbst bei der DDR3 Boot Voltage hat sich ASRock etwas neues einfallen lassen und lässt nun eine bequeme Einstellung mittels Schieberegler zu:

Für die CPU Übertaktung bietet ASRock im UEFI Setup ein übersichtliches OC-Tweaker Menü. Hier sieht man einen Ausschnitt der zahlreichen OC Tweaker Einstellungsmöglichkeiten:

Die BCLK/PEG Frequency kann dort von 95 MHz bis 300 MHz eingestellt werden. Von dieser Frequenz werden bei Intel Haswell Prozessoren wie schon bei Sandy Bridge und Ivy Bridge Prozessoren sehr viele Werte abgeleitet, die schnell zu hoch geraten können. Aus diesem Grund sollte man den BCLK Host Takt nur mit Bedacht erhöhen und den BCLK Ratio ebenfalls anpassen, um in größeren Schritten 125 MHz, 167 MHz oder sogar noch höher erhöhen zu können.

Im Test konnte das Board stabil auf einen BCLK bis 170 MHz übertaktet werden.

Wer sich eine Intel „K“ CPU kauft hat einen entsperrten Multiplikator und kann die gewünschte CPU Frequenz sehr umfangreich über den CPU Multi übertakten. Mit einer 4670K CPU (Standard Takt 3400MHz mit einem CPU Ratio von 34x) hat das ASRock Z87M OC Formula Mainboard einen Multiplikator Bereich von 8x bis 255x angeboten, womit man rein rechnerisch von 800MHz bis hin zu 25500MHz einstellen könnte.

Den Turbo konnte man von 8x bis 120x einstellen, was zu einem Bootscreen mit 12000MHz führte:

Natürlich würde sich die CPU unter Last sofort aufhängen, insofern ist die CPU-Frequenz von 12 GHz über den Turbo zwar nett anzusehen, aber leider ein ziemlich unrealistischer Wert für diese CPU.

Der GPU Takt der integrierten Grafikeinheit kann von 50 bis 3000 MHz angepasst werden.

Der Boot Failure Guard wurde im Test ebenfalls überprüft und konnte den PC selbst bei zu hohen Übertaktungswerten ohne CMOS Clear mit Standard Frequenzen starten. ASRock überläßt dem Anwender mit der „Boot Failure Guard Count“ Option die Wahl, wie oft das Board mit fehlerhaften Einstellungen booten soll, bevor es die Frequenzen selbstständig reduziert. Falls man es doch ausversehen schafft, daß der PC nicht mehr bootet, kann man den CMOS Clear Taster setzen, womit die abgespeicherten Werte im Profil glücklicherweise erhalten bleiben und schnell wieder geladen werden können.

Desweiteren verfügt das Board über zahlreiche Spannungseinstellungen, die OC’lern Freudentränen in die Augen treiben, z.B. eine Vcore Änderung mit der Intel Core i5-4670K Test CPU von 0,800 Volt bis 2,000 Volt und +0,001 bis +1,000 Offset, die Änderung der IGPU Spannung von 0,800 – 2,000 Volt und GT Voltage Offset +0,001 – +1,000 Volt, PCH 1.05V Chipsatz Spannung von 0,778 – 1,656 Volt, VTT Spannung von 0,768 – 1,634 Volt, VCCSA System Agent Spannung Offset +0,001 – +1,000 Volt, CPU Cache Voltage von 0,800 Volt bis 2,000 Volt, +0,001 bis +1,000 Offset, CPU Input Voltage 1,200-2,300V, CPU Analog IO Voltage Offset -1,000 bis +1,000, CPU Digital IO Voltage Offset -1,000 bis +1,000, PCH 1.5V Voltage (I/O) 1,106 – 1,835 Volt, PCH IREF 1.5 Voltage 1,106 – 1,835 Volt, VCOMP Voltage 0,773 – 1,657 Volt, Primary Plane Current Limit, Short Duration Power Limit, Long Duration Power Limit, Internal PLL Overvoltage, SVID Support, PCIE PLL Selection, Extreme Voltage, PWM Switching Frequency von 300 bis 600 KHz, DRAM Switching Frequency von 600 KHz bis 1 MHz, CPU Load Line Calibration von 1 bis 5 und einige Boost Optionen, die noch mehr Spielraum zum Übertakten ermöglichen.

Die DDR3 Spannung konnte im BIOS von 1,045 – 2,4035 Volt Volt erhöht werden, womit selbst DDR3 OC Module mit LN2 Kühlung genügend Spannung erhalten sollten.

Hinsichtlich Kühlung mit flüssigem Stickstoff wurde bei diesem Baord ebenfalls einiges an Features integriert, denn die OC Formula Serie von ASRock soll selbst den hohen Ansprüchen von Extrem-Übertaktern gerecht werden. Unter anderem wurde der oben erwähnte LN2 Switch integriert, der Liquid Nitrogen Kaltstart Probleme behebt und zum anderen gibt es noch zahlreiche UEFI Settings für LN2 Kühlungen.

Als besonderes OC Formula Feature sind noch einige OC Profile mit LN2 OC Werten von NickShih hinterlegt, hier ist ein Screenshot der OC Profile:

Wem diese Werte gar nichts sagen, oder wer sich nicht weiter mit dem Thema Overclocking beschäftigen möchte, kann mit den Load Optimized CPU OC Settings sein Übertaktungsglück versuchen. Dort kann man die Systemperformance automatisch in unterschiedlichen Turbo Schritten übertakten lassen – zumindest falls das Glück mitspielt und es mit den Komponenten möglich ist. Einfach die gewünschte Erhöhung auswählen und schon werden einige Komponenten mit dem Load Optimized CPU OC Setting auf einen gewünschten Wert z.B. Turbo 4.0 GHz oder Turbo 4.4 GHz übertaktet, einfacher kann übertakten nicht sein. Umfangreichere Übertaktungen sollte man allerdings nach wie vor besser manuell einstellen, damit man alle Werte an die jeweilige Hardware anpassen kann.

In unserem OC Forum helfen wir gerne weiter.

Zudem kann man im BIOS wieder mehrere unterschiedliche BIOS Einstellungen mit Namen abspeichern und bei Bedarf wieder laden. Im BIOS kann man beispielsweise ausgeglichene BIOS Einstellungen, Übertaktungseinstellungen und Untertaktungswerte als Userprofil ablegen, um diese Werte jederzeit schnell wieder laden zu können.

Hier ist ein Screenshot der User Profile:

BIOS Undervolting …

Die Untertaktung bzw. Underclocking wurde in diesem Test ebenfalls geprüft. Hierzu wurde die Intel Core i5-4670K CPU über das BIOS auf den niedrigsten Multi von 8x eingestellt und konnte so mittels 95 MHz BCLK auf ca. 760 MHz untertaktet werden. Untertakten liegt natürlich genauso wie Übertakten ausserhalb der Spezifikation, so daß hierbei immer ein wenig Glück erforderlich ist, aber ASRock legt auf jeden Fall den Grundstein für ein möglichst einfaches Underclocking / Undervolting.

Das UEFI Setup des passiv gekühlten Z87M OC Formula Mainboards verfügt natürlich wieder über eine CPU Quiet Fan Option (temperaturgeregelte Lüftersteuerung) für einen 4 Pin oder einen 3 Pin CPU Lüfter und den 4 Pin Chassis Fan 1 und 3. Chassis Fan 2 kann manuell in 4 Stufen angepaßt werden, so daß man auf eine zusätzliche Lüftersteuerung verzichten kann.

Die Lüftersteuerung kann zudem über ASRock’s mitgelieferte Formula Drive Software unter Tools eingestellt werden, um die Lüftersteuerung bequem über Windows anzupassen. Hier ist ein Screenshot der FAN-Tastic Tuning Seite:

OC Anpassungen und die Temperatur Überwachungen kann man übrigens auch angenehm über die mitgelieferte ASRock Formula Drive Software unter dem Punkt OC Tweaker vornehmen.

Energieverbrauch …

Der PC Energieverbrauch variiert je nach Hardware und PC Belastung. Der Stromverbrauch des Test-PCs mit Intel Core i5-4670K CPU, 4GB DDR3-1333 Speicher, Festplatte lag ohne Übertaktung je nach Belastung mit dem Cooler Master Silent Pro M 600W Netzteil bei folgenden Verbrauchswerten: – Mit Sapphire HD6870 Grafikkarte lag der PC Stromverbrauch bei 52,2W Idle und 187,7W Vollast. – Mit onBoard Intel HD Graphics 4600 GPU lag der gesamte PC Stromverbrauch gerade mal bei 30,2 Watt Idle und 87 Watt Vollast.

Fazit …

Das ASRock Z87M OC Formula LGA1150 DDR3 Mainboard ist eine absolute High-End Plattform für aktuelle Intel Haswell LGA 1150 Prozessoren, die nicht nur gigantisch viele Übertaktungsfeatures für LN2-Kühler bietet, sondern auch Gelegenheitsübertaktern eine wirklich starke Plattform mit Intel Z87 Chipsatz bietet, die alles aus den Komponenten rausholt – Thatswell for Haswell !

Die Grundausstattung des Z87M OC Formula Mainboards bietet insgesamt sechs SATA3 Ports, einen eSATA3 Port, mSATA bzw. mini PCIe Slots, bis zu acht mögliche USB 3.0 Ports, bis zu sieben mögliche USB 2.0 Ports, Gigabit LAN, 7.1 Purity Sound, analoge Soundausgabe über fünf Klinkenbuchsen, digitale Soundausgabe über optical SPDIF, je nach verwendeter CPU eine Grafikausgabe über HDMI oder DisplayPort und eine sehr praktisch umschaltbare HDMI Eingabe über den HDMI In Anschluss.

Alles in allem ist das ASRock Z87M OC Formula ein absolutes OC Mainboard mit Intel Z87 Chipsatz, das selbst als µATX Mainboard nahezu keine Wünsche offen lässt. Man hat sogar den Eindruck, daß die ASRock Entwickler bei diesem Mainboard lediglich durch das geringere Platzangebot des Micro-ATX Form Faktors aufzuhalten war und wir sind gespannt auf die ATX Ausführungen. Natürlich sind die Ansprüche bei so einem hohen Level entsprechend groß, so daß jeder noch so kleine UEFI Setup Bug sofort aufgefallen ist, aber insgesamt hat es ASRock wieder einmal geschafft, uns absolut glücklich werden zu lassen – weiter so ! Das wahnsinns ASRock Z87M OC Formula Mainboard erhält mit diesen genialen OC Optionen natürlich den Redaktion ocinside.de Overclocking Dream Award 07/2013.

Hier kann man das ASRock Z87M OC Formula Mainboard preiswert bestellen. *Werbung

Hiermit möchte ich mich nochmals ganz herzlich bei ASRock für die Unterstützung bedanken.

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* Die LGA 1150 Mainboard Tests ab dem 01.07.2013 basieren auf einer Intel Core i5-4670K CPU,Sapphire HD6870 1024MB AMD Radeon HD6870 PCI Express 2.0 Grafikkarte, 2x 2048MB Crucial Ballistix Tracer DDR3-1333/PC3-10600 Speichermodulen, Cooler Master Silent Pro M 600W Netzteil und folgender Software Konfiguration: Microsoft Windows 7 Ultimate, SiSoftware Sandra 2013, Futuremark 3DMark, 3DMark11, 3DMark Vantage und 3DMark06 (in der Links & Downloads Rubrik als Download erhältlich). Sämtliche Benchmark Ergebnisse dienen lediglich als Vergleich der ungefähren Mainboard Performance.

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