Sapphire PI-AM3RS785G AMD Sockel AM3 DDR3 Micro ATX Mainboard Test

Gesamteindruck

+++ Das Sapphire PI-AM3RS785G Mainboard ist für ca. 70 Euro (01/2010) im Handel erhältlich und liegt damit im unteren Preissegment der Sockel AM3 Mainboards.

Auf ocinside.de wurden bereits einige Sockel AM3 Mainboards mit AMD 7xx Chipsatz getestet und in diesem Testbericht wurde das Sapphire PI-AM3RS785G unter die Lupe genommen. Das Micro ATX Mainboard basiert auf dem AMD 785G Chipsatz mit SB710 Southbridge und verfügt über eine HD4200 onBoard Grafikeinheit mit 128MB Sideport Speicher. Diese Kombination konnte bereits in vorigen AMD 785G Standard ATX Mainboard Tests mit guter Performance überzeugen. Im aktuellen Testbericht werden wir sehen, ob das Sapphire Micro ATX Mainboard ebenfalls überzeugen kann und ob es beispielsweise für einen HTPC Aufbau empfehlenswert ist.

Der in grün und schwarz gehaltene Karton zeigt unmissverständlich, daß es sich bei diesem Sapphire PURE 785G AM3 um ein Mainboard für AMD Prozessoren handelt:

Ausstattung und sonstige Features …

Dem PI-AM3RS785G Mainboard von Sapphire lag ein Handbuch, eine CD, ein SATA Datenkabel, ein SATA Stromkabel und eine ATX I/O Blende bei.

Erweiterungskarten …

Das Micro ATX Mainboard bietet einen x16 PCI Express 2.0 Slot und zwei PCI Slots. Auf einen zusätzlichen x1 PCIe 2.0 Slot wurde bei dem Board verzichtet.

Speicher …

Das Sapphire PI-AM3RS785G Board kann lediglich mit zwei DDR3 Modulen bestückt werden und ist je nach verwendetem Betriebssystem (siehe Liste) bis maximal 8 GB Arbeitsspeicher aufrüstbar.

Das Sockel AM3 Mainboard unterstützt DDR3 Speichermodule und kann im BIOS für DDR3-800, DDR3-1066, DDR3-1333 oder DDR3-1600 (OC) Dual Channel Module optimiert werden.

Festplatten Anschlüsse …

Das Mainboard bietet einen IDE Anschluss für maximal zwei konventionelle ATA 133 Festplatten und sechs SATA II Anschlüsse (3 Gb/s). Die S-ATA II Ports unterstützen RAID 0, RAID 1 und RAID 10. RAID Level 5 wird von der SB710 Southbridge im Gegensatz zur SB750 nicht unterstützt.

Im Handbuch sind alle grundlegenden Informationen erläutert, um eine neue Installation von Windows XP, Windows Vista oder Windows 7 mit S-ATA Festplatten oder eine RAID Einrichtung zu realisieren.

USB und Firewire …

Das Board verfügt am ATX-Panel über vier USB 2.0 Anschlüsse und über zwei interne USB 2.0 Stecker für bis zu vier weitere optionale USB Ports. Sapphire hat damit acht der insgesamt 12 möglichen USB Ports des Chipsatzes ausgeschöpft und keinen IEEE1394 Firewire Port integriert.

Netzwerk …

Auf dem Sapphire PI-AM3RS785G Mainboard ist der Realtek RTL 8111 DL Chip integriert, der einen 10/100/1000 Netzwerk Anschluss am ATX Panel zur Verfügung stellt.

Serieller Anschluss und Parallelport …

Bei dem Mainboard wurde auf den Parallelport verzichtet, der serielle Port ist optional als interner Anschluss verfügbar.

Sound …

Das Sapphire PI-AM3RS785G Mainboard ist mit dem ALC662 HD Audio Codec bestückt, der 5.1 Sound unterstützt und diesen beispielsweise analog über 3x 3,5mm Klinkenbuchsen am ATX Panel oder über den internen Anschluss ausgibt. Eine Besonderheit ist der 3D-Sound Taster auf dem Sapphire Mainboard, womit der 3D Sound hardwareseitig aktiviert oder deaktiviert werden kann.

Für die digitale Tonausgabe steht der interne HDMI SPDIF Ausgang zur Verfügung, der z.B. mit einem SPDIF Kabel an eine HDMI taugliche Grafikkarte angeschlossen werden kann, um das Ton und Bildsignal an ein HDMI Gerät wie z.B. an einen LCD Fernseher auszugeben.

Über die BIOS Funktion „HDMI Audio“ kann der digitale Sound optional auf den integrierten HDMI Anschluss ausgegeben werden. Desweiteren gibt es noch einen coaxialen SPDIF Digital Ausgang am ATX I/O Panel.

Im unteren Bildbereich sieht man den 3D Sound Taster von Sapphire:

Grafik …

Der ATI Radeon HD 4200 Grafikprozessor des AMD 785G Chipsatzes ist DirectX 10.1 tauglich, hat auf dem Sapphire PI-AM3RS785G Mainboard einen integrierten 128MB Sideport RAM, unterstützt HDCP, Full HD 1080p und bietet dank dem onBoard HDMI Anschluss optimale Voraussetzungen für einen Home Theater PC.

Um Benchmark Programme wie z.B. 3DMark Vantage oder 3DMark06 laufen zu lassen, war es im Test trotz aktuellem Futuremark 0906a Hotfix nötig, ein DLL File zu aktualisieren, damit der neue HD4200 IGP erkannt wurde.

Die Benchmark Ergebnisse der onBoard Grafikeinheit können sich auch bei dem Sapphire PURE 785G AM3 Board sehen lassen und liegen sogar deutlich über den Benchmark Ergebnissen des zuvor getesteten ASRock M3A785GXH/128M Mainboards.

Im Vergleich zu einer nVidia GTS250 PCI Express Grafikkarte mit 12528 Punkten bei 3DMark06 oder einer ATI Radeon HD4870 PCIe Grafikkarte mit 13350 Punkten wirken die 2169 Punkte der HD4200 onBoard Grafikeinheit zwar sehr niedrig, aber es liegt immerhin über dem Niveau einer Nvidia 6600 GT PCIe Grafikkarte.

Hier ist ein Bild des 128MB Sideport Speichers:

BIOS und Übertaktung …

Kommen wir nun zu den BIOS Optionen und der Übertaktung mittels BIOS. Über die Entf Taste gelangt man beim PC Start in das AMI BIOS mit allen Hardware Optionen. Als BIOS Startbild wurde ein Fullscreen Logo angelegt, welches im Advanced BIOS Features Menü mit dem Punkt Full Screen Logo Show auf Disabled deaktivert werden kann. Die Deaktivierung ist bei den ersten Einrichtungen sinnvoller, denn erst mit deaktiviertem Fullscreen Logo werden die BIOS Post Message Details sichtbar.

Hier ist ein Foto des Startbildschirms:

Das PI-AM3RS785G Ver.3 BIOS war zum Testzeitpunkt das aktuellste verfügbare BIOS, wobei Sapphire den 8MB Flash BIOS DIP IC auf dem Mainboard gesockelt hat.

Das BIOS bietet dutzende DDR3 Speicher Einstellungen wie z.B. die Änderung der Frequenz von 400 MHz über 533 MHz und 667 MHz auf bis zu 800 MHz (DDR3 800/1066/1333/1600).

Der Host-Takt kann von 190 MHz bis 600 MHz eingestellt werden, der NB Teiler ist von 4x bis 10x einstellbar und der HT (HyperTransport) Takt kann von 200 bis 2000 MHz eingestellt werden. Die PCIe Frequenz ist von 90 bis maximal 250 MHz einstellbar und der SB Takt kann von 90 bis 150 MHz unabhängig von der Host Frequenz angesteuert werden.

Das Sapphire PI-AM3RS785G Mainboard konnte bis zu 320 MHz Referenztakt übertaktet werden, allerdings konnte das Testboard mit dieser hohen Frequenz nicht neu gestartet werden. Ein Grund dafür könnte die Reihenfolge der Änderungen beim BIOS Post sein, wodurch bespielsweise zuerst der Referenztakt und dann die jeweiligen Teiler geändert werden. In diesem Fall könnte ein künftiges BIOS Update Abhilfe schaffen. Das OC Ergebnis kann sich auf jeden Fall sehen lassen, denn selbst die ca. 290 MHz, die auch mit Neustart noch stabil betrieben werden konnten, sind für die meisten Prozessoren mit festem Multiplikator bereits ein sehr hohes Übertaktungsergebnis.

Hier sieht man einen Screenshot der AMD Phenom II X3 710 CPU mit 10x 320MHz auf 3.20 GHz:

Ärgerlich war bei den OC Tests, daß man mit zu hohen Übertaktungswerten den CMOS Clear Jumper umstecken mußte, damit der PC wieder mit Standard Werten starten konnte. Hier wäre ein gängiger OC Guard wünschenswert, der den ordnungsgemäßen Bootvorgang überwacht.

Desweiteren verfügt das Board über eine NB Spannungsänderung von 1.10 Volt bis 1.20 Volt und eine Vcore Änderung mit der Phenom II Test CPU von 0.800 Volt bis 1.300 Volt. Die DDR3 Spannung konnte im BIOS von 1.55 bis 1.70 Volt in 0.05 Volt Schritten erhöht werden. Die GPU kann von 150 MHz bis 999 MHz eingestellt werden (Standard 700 MHz) und der Sideport Speicher war von 200 MHz bis 667 MHz änderbar.

Die Untertaktung bzw. Underclocking wurde in diesem Test ebenfalls geprüft. konnte so mittels 190 MHz Referenztakt auf ca. 760 MHz untertaktet werden.

Der Stromverbrauch des Test PCs mit AMD Phenom II 710 X3 CPU, Nvidia GTS250 PCIe 2.0 Grafikkarte, 4GB DDR3-1333 Speicher und Festplatte lag ohne Übertaktung je nach Belastung zwischen ca. 64 Watt und 129 Watt. Der Stromverbrauch des Test PCs mit AMD Phenom II 710 X3 CPU, ATI Radeon HD4870 PCIe 2.0 Grafikkarte, 4GB DDR3-1333 Speicher und Festplatte lag ohne Übertaktung je nach Belastung zwischen ca. 83 Watt und 143 Watt. Und der Stromverbrauch ohne Grafikkarte mit onBoard HD 4200 Grafik lag je nach Belastung bei ca. 47 Watt bis 66 Watt.

Die Temperatur der SB710 Southbridge stieg nach einigen Benchmarks lediglich auf ca. 35,8°C und die AMD 785G wurde bei den Tests ca. 32,4°C warm.

Das BIOS des passiv gekühlten PI-AM3RS785G Mainboards verfügt übrigens über eine 4-Fache CPU Quiet Fan Option (temperaturgeregelte Lüftersteuerung) für 4 Pin CPU Lüfter, die im Bereich von 0°C bis 127°C angepasst werden kann.

Fazit …

Das Sapphire PI-AM3RS785G AMD Sockel AM3 Micro ATX Mainboard für DDR3 Speicher bietet dank dem AMD 785G Chipsatz eine sehr schnelle onBoard Grafikeinheit und liefert gute Ergebnisse bei der Übertaktung.

Die Ausstattung des Sapphire PI-AM3RS785G Mainboards ist durch den Micro ATX Formfaktor leider nicht ganz so umfangreich, aber Gigabit LAN, 5.1 Sound, digitale Soundausgabe über einen coaxialen und einen internen SPDIF Anschluss, bis zu acht mögliche USB Ports, sechs SATA II Ports mit RAID Unterstützung und eine Bildausgabe über D-Sub, DVI-D oder HDMI sind bei dieser Mainboardgröße eine gute Grundausstattung.

Der integrierte HD4200 Grafikprozessor des AMD 785G Chipsatzes mit dem zusätzlichen 128MB Sideport Speicher konnte auch bei diesem Mainboard überzeugen und dürfte für viele Anwender bereits vollkommen ausreichend sein. Wer noch mehr Grafik Performance benötigt, kann das Board mit einer schnellen x16 PCI Express 2.0 Grafikkarte erweitern.

Alles in allem ist das Sapphire PI-AM3RS785G Micro ATX Motherboard also gut für einen HTPC geeignet und kann zur Verbesserung der Leistung durchaus etwas übertaktet werden. Mit dem PURE 785G schickt Sapphire also ein gutes Micro ATX Board für kleinere PCs ins Rennen und wir sind schon jetzt auf weitere Hauptplatinen von Sapphire gespannt.

Hiermit möchte ich mich nochmals ganz herzlich bei Sapphire für die Unterstützung bedanken.

Bild

* Die Sockel AM2 / AM3 PCIe Mainboard Tests ab dem 01.01.2010 basieren 1x Gigabyte GV-N250OC-1GI Nvidia GTS250 PCI Express 2.0 Grafikkarte, 2x Sapphire HD4870 512MB ATI Radeon HD4870 PCI Express 2.0 Grafikkarten, 2x 1024MB Crucial Ballistix Tracer DDR2-1066/PC2-8500 Speichermodulen bei DDR2 Mainboards oder 2x 2048MB Crucial Ballistix Tracer DDR3-1333/PC3-10600 Speichermodulen bei DDR3 Mainboards, und folgender Software Konfiguration: Microsoft Windows 7 RC, Microsoft Windows Vista Ultimate, Windows XP SP2, SiSoftware Sandra 2009 SP3, Futuremark 3DMark03, 3DMark06 und 3DMark Vantage (in der Links & Downloads Rubrik als Download erhältlich). Sämtliche Benchmark Ergebnisse dienen lediglich als Vergleich der ungefähren Mainboard Performance.

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