Scythe Kaze Master II Testbericht

Die Klavierlack Front beinhaltet den LCD Ausschnitt, den weißen Scythe Schriftzug links oben sowie die 4 beschrifteten Lüfterregler, die zugleich etwas Besonderes darstellen. Es handelt sich dabei um versenkte Regler, die auf Knopfdruck ausfahren und dann gedreht werden können.

Dabei lassen sich die Regler sehr leicht in beide Richtungen drehen und wieder eindrücken.

Dies macht die Scythe Kaze Master 2 Lüftersteuerung interessant für User, die über ein Gehäuse mit Fronttür verfügen und ungerne die schöne Optik zerstören möchten.

Als weiteres Highlight kann man das verbaute Vacuum Fluorescent Display kurz VFD bezeichnen. Bewährte Technologie aus Tagen, wo man noch Videorecorder mit solchen Anzeigen austattete, findet heute leider viel zu selten den Weg in heimische Computer, obwohl die Vorteile auf der Hand liegen. Weiter Blickwinkel, gestochen scharfe Anzeige und eine sehr hohe Lebensdauer zeichnen diesen Displaytyp aus.

Das verbaute Modell hat auf der oberen Zeile eine grüne Anzeige, welche die Umdrehungen der Lüfter inkl. kleinem RPM Logo darstellt. Darunter wird in blauer Anzeige die Temperatur des jeweiligen Kanals inkl. °C Anzeige dargestellt. Die farbliche Trennung dient lediglich der besseren Unterscheidung beider Werte.

Dreht man den Knopf komplett nach links, liegen am Kanal 0 V an und der angeschlossene Lüfter bleibt stehen. Im Display erscheint dann anstelle der RPM Anzeige das Wort „OFF“.

Eine minimale Drehung nach rechts, und es liegen 3,7 V am Kanal an und das später beschriebene Spin Up Voltage Feature setzt ein.

Betrachten wir nun einmal die Rückseite der Kaze Master 2. Hier befinden sich die 4 Lüfteranschlüsse, ein Summer, die Stiftleisten für die Temperatursensoren, sowie ein mehrpoliger Dip-Schalter (in Fachkreisen auch „Mäuseklavier“ genannt). Zum Anschluss an das Computernetzteil ist des Weiteren eine, von 3 1/2 Zoll Laufwerken bekannte, Steckbuchse vorhanden. In der rechten oberen Ecke befinden sich die Transistoren, welche die Spannungssteuerung regeln.

Diese sind, wie keinesfalls üblich, mit einem Aluminium Kühlkörper versehen um eine bessere Kühlung und längere Lebensdauer zu gewährleisten.

Mittels des Dip-Schalters lassen sich diverse Einstellungen vornehmen.

Es läßt sich z.B. die Summerfunktion aktivieren für den Fall daß ein Lüfter stehenbleibt oder die ebenfalls per Dip-Schalter eingestellte Temperaturschwelle überschritten wird. Die Temperatur kann in 5 °C Schritten zwischen 55 °C und 90 °C eingestellt werden. Zu guter Letzt gibt es die Möglichkeit die Temperaturanzeige von Grad Celsius auf Grad Fahrenheit umzustellen.

Weitere Funktionen stehen im Zusammenhang mit der Steuerung der Lüfter zur Verfügung. Als erste Funktion wäre das Spin Up Voltage Feature anzuführen, das beim Hochfahren des Systems automatisch alle 4 Kanäle für eine sehr kurze Zeit mit 12 V Spannung versorgt, unabhängig von der Einstellung. Somit ist gewährleistet, das selbst bei 3,7 V Starteinstellung die Lüfter anlaufen, was nicht bei jedem Lüfter ab Werk zuverlässig funktioniert, der ohne Spin Up Voltage Feature betrieben wird.

Als zweite Funktion befindet sich eine Schutzschaltung im System, die auf den Namen Power Feed Control hört. Startet der Lüfter trotz des Spin Up Voltage Feature nicht, z.B. aufgrund von Blockierung, so reagiert das System nach 15 Sekunden Wartezeit darauf und schaltet den betroffenen Kanal ab, um so eine Überhitzung oder einen Defekt zu vermeiden. Ein Drehen des Knopfes schaltet die Spannungsversorgung wieder zu.

Scythe Kaze Master II Test Betrieb und Messwerte …

Scythe Kaze Master 2 im Test

Scythe Kaze Master II Test Betrieb und Messwerte …

Kommen wir zu den Messungen im Zusammenhang mit der Scythe Kaze Master 2 Lüftersteuerung. Gemessen wurden die Spannungen mittels Fluke 83 Multimeter. Auf Kanal 1 und 2 befand sich jeweils ein Cooler Master 120er Lüfter, Kanal 3 war bestückt mit einem 200er und Kanal 4 mit einem 140er Lüfter.

Als erstes betrachten wir die kleinst mögliche Einstellung der jeweiligen Lüfterkanäle.

Kanal 1 min. Spannung = 4,09 V Kanal 2 min. Spannung = 4,18 V Kanal 3 min. Spannung = 4,42 V Kanal 4 min. Spannung = 4,22 V

Unterhalb dieser Spannungen kam der Lüfter zum Stehen und das Alarmsignal erklang. Wie also schon gedacht kommen einige Lüfter gar nicht mit solch einer niedrigen Anlaufspannung wie den hier vorhandenen 3,7 V zurecht. Aber es ist auf jeden Fall gut zu wissen, daß man könnte, wenn man wollte.

Messen wir nun einmal, ob am Lüfter in höchster Einstellung auch wirklich noch 12 V ankommen.

Kanal 1 max. Spannung = 11,96 V Kanal 2 max. Spannung = 11,95 V Kanal 3 max. Spannung = 11,75 V Kanal 4 max. Spannung = 11,94 V

Hier erzielt die Steuerung einen guten Wert. Wenn auch die Spannungen unter Vollauslastung (1 Ampere) noch etwas niedriger ausfallen dürften. Zumindest mit einem Lüfter betragen sie doch annähernd 12 V.

Beide Funktionen, das Spin Up Voltage Feature, sowie die Power Feed Control reagieren wie vorgesehen beim Einschalten bzw. bei künstlich herbeigeführten Blockierungen. Was die Genauigkeit angeht, wird es jedoch für Perfektionisten schwer werden, 2 Lüfter auf die selbe Geschwindigkeit einzustellen. Leichte Schwankungen und keine direkte Reaktion auf das Drehen des Knopfes machen dies Unterfangen fast unmöglich. Wer sich jedoch daran stößt, sollte sich lieber nach einem programmierbaren Modell bzw. einer Lüfterzentrale umschauen.

Fazit und Gesamteindruck vom Scythe Kaze Master II …

Scythe Kaze Master II Testergebnis