Thrustmaster T500RS Test

Thrustmaster T500RS Lenkrad …

Beginnen wir zunächst mit der Thrustmaster T500RS Lenkradeinheit.

Die typische Bauform ist der Handlichkeit auf dem Schreibtisch geschuldet und wird von vielen Herstellern verwendet.
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Zur Befestigung dient eine ungewöhnliche Konstruktion, welche mittels eines Drehstabes eine Schraube zur Befestigung anzieht.
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Die zwei beweglichen Halterungen fixieren dann das Lenkrad auf dem Tisch. Ebenfalls befinden sich weitere Gewinde auf der Unterseite, um das Lenkrad auf z.B. einem Playseat (siehe gamescom Bericht) zu montieren.
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Nach der Montage des Lenkrades bietet sich folgender Anblick, der die wichtigen Schaltelemente zeigt.
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Gut zu erkennen sind die Konsolen Steuerelemente sowie die zwei großen Pedals, die allerdings am Grundgerät montiert sind und sich nicht mit dem Lenkrad drehen. Zwei weitere Knöpfe befinden sich auf der rechten Seite des Lenkrades.
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Wie schon erwähnt besitzt das Lenkrad einen 1080° großen Lenkeinschlag, der leider von den wenigsten Spielen wirklich sinnvoll nutzbar ist. Der Clou ist jedoch, das Thrustmaster das Lenkrad wechselbar gebaut hat. So existieren bereits zwei weitere Modelle, ein Ferrari- sowie ein Formel1 Modell. Montiert wird das Ganze dann mittels eines großen Gewindes und einer Kreuzschraube an der Lenkachse.
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Leider liegt hier auch ein Schwachpunkt der Konstruktion. Alle Bewegungen werden durch diese eine Schraube aufgenommen. Nun löst sich diese Schraube jedoch mit der Zeit und das Lenkrad beginnt sich etwas zu lockern.

Hierzu existieren momentan drei praktikable Lösungen:
– Zum Einen wäre die Nutzung einer flüssigen Schraubensicherung denkbar, welche auf die Schraube aufgetragen wird, jedoch das Wechseln des Lenkrades etwas erschweren könnte.
– Die zweite Möglichkeit wäre, das Gewinde des Loches tiefer zu schneiden und eine längere Schraube einzusetzen. Dies wirkt dem Effekt der Lockerung ebenfalls entgegen.
– Leider erfordert die letzte Maßnahme etwas mehr Bastelarbeit. Man versieht dabei die Grundeinheit sowie die Lenkräder mit einem Schnellverschluss der dann das Lenkrad sicher fixiert, jedoch nicht ganz einfach zu montieren ist, aufgrund der Datenverbindung.

Betrachten wir uns nun einmal die Rückseite der Grundeinheit.
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Hier zu sehen sind die verschiedenen Schnittstellen über die das T500 RS mit dem PC bzw. der Pedaleneinheit kommuniziert.
Da wäre das fest montierte USB Kabel, sowie eine Schnittstelle zur Aufnahme des Pedalsteckers und ein Steckplatz für den Stromanschluss. Bei dem Pedalanschluss handelt es sich um eine RJ11 Buchse. Der Stromstecker wird mittels einer Mini Din Buchse mit einer Verriegelung aufgenommen.
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Ein negativer Punkt ist jedoch das mitgelieferte Netzteil.
Nicht nur das es über eine permanent blau leuchtende LED verfügt die sehr hell ist, auch ist das Anschlusskabel zum Lenkrad derart kurz (130 cm), dass es bei den meisten Schreibtischen nicht einmal bis zum Boden reichen dürfte. Aber wer hat schon gerne so ein großes klobiges Netzteil auf dem Schreibtisch liegen.
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Thrustmaster T500RS Pedale …

Gehen wir nun weiter zu der Pedaleneinheit, welche schon beim Entnehmen aus dem Karton durch ihr hohes Gewicht aufgefallen ist. Dieses beläuft sich nämlich auf ca. 3 kg.
Eine Besonderheit fällt dem Betrachter gleich ins Auge. Offensichtlich ist die Pedaleinheit so konzipiert, dass sie in zwei Positionen betrieben werden kann:

Die eine bezeichnet man als F1 Position, wenn die Pedalen aus dem „Bodenblech“ herausragen.
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Die andere Position wird als GT/Rallye Position bezeichnet, da die Pedalen aus der „Rückwand“ kommen. Der Umbau erfordert lediglich ein Lösen der Innensechskant-Schrauben und ein montieren des Tropfenbleches in der jeweils anderen Position.
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Ein längerer Druck auf den Knopf an der Lenkradeinheit neben der roten LED …
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… tauscht das Gaspedal mit der Kupplung und ein Tausch der Pedalen macht den Wechsel perfekt.
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Das Kupplungs- sowie das Gaspedal verfügen beide über einen leichten Widerstand und lassen sich bequem betätigen. Das Bremspedal hingegen besitzt einen wesentlich höheren Widerstand, genau wie beim Auto, und kann so viel dosierter verwendet werden. Durch einen beiliegenden „Mod“ kann der Widerstand des Bremspedals noch einmal signifikant erhöht werden. Die Montageanleitung dazu befindet sich im Handbuch. Auch gibt es bereits weitere, auch sehr kostengünstige Mods, um ein realistisches Pedalgefühl zu simulieren. Ab Werk sollte jedoch das Gebotene für den normalen User ausreichen.

Kommen wir nun zum Force Feedback des T500 RS. Haben wir beim Auspacken die Aufkleber mit den Warnhinweisen belächelt, so verschwand das Grinsen schlagartig als wir den ersten Test
mit der Einstellung 100% FF Kräfte tätigten. Zwar handelt es sich „nur“ um einen 60 Watt Motor, aber wer mal ein kleine Bohrmaschine verkantet hat, weiß welche Kräfte dort auftreten können. Stöße und Zug simuliert der Industriemotor dank des Doppel-Riemenantriebs genauso glaubhaft wie auch die Vibrationen durch beispielsweise den LKW Motor. Um jedoch Verletzungen zu vermeiden und seine Hände zu schonen sollte man die Einstellung der Force Feedback Kräfte auf 50-60 % festlegen, was vollkommen ausreichend ist. Das Lenkrad erzeugt um die Mittelstellung herum ein deutlich hörbares Geräusch. Auch sind kleine Schritte zu fühlen, wenn man das Lenkrad sehr langsam dreht.

Etwas versteckt auf der Webseite finden wir dann auch einen Hinweis auf das Lenkgeräusch welchen wir euch hier gerne als Zitat präsentieren wollen.


Zitat Anfang:
Hinweis bezüglich des Lenkradgeräusches und des Lenkgespürs
Das Geräusch, das der Lenker macht, ist leicht unterschiedlich, je nachdem dieser nach links oder rechts bewegt wird:
Der Geräuschunterschied, den Sie hören könnten, ist völlig normal und es ist normal, daß das Geräusch etwas intensiver wird, wenn Sie den Lenker im entgegengesetzten Uhrzeigersinn (nach links) drehen. Dieses Geräusch gehört zu dem Typ von Gleichstrommotor, der in den Lenker eingebaut ist und der wesentlich größer und leistungsstärker als die Motoren, die unsere Mitbewerber verbauen, ist. Das Geräusch, das Sie beim Drehen des Lenkers entgegen des Uhrzeigersinns (nach links) hören könnten, entsteht durch die Karbonbürsten, die dazu dienen elektrischen Strom zum Rotor zu leiten. Von uns durchgeführte Versuche haben ergeben, daß sich dieses Geräusch im Allgemeinen mit der Zeit vermindert (d. h. es gibt eine kurze Einlaufzeit) und den Spielablauf auf keinen Fall beeinträchtigt. Wir weisen ebenfalls darauf hin, daß ein System von zwei synchronen Riemen – die ebenfalls wesentlich größer als die der Mitbewerber sind – dazu genutzt werden, um das Drehmoment des Motors auf den Lenker zu übertragen. Das Verhältnis zwischen dem entstehenden Geräuschpegel und der Möglichkeit kraftvollere Drehmomente zu übertragen, ist bei dieser Konfiguration – anstatt der Nutzung von Zahnradgetrieben oder Zahnstangenlenkgetrieben – vorrangig. Dies erklärt und begründet unsere Wahl, die immer durch die Bereit stellung des allerbesten Spielablaufs für den Anwender angetrieben wird.
Frage: Ich spüre sehr geringe Raster oder Stufenschritte bei der Nutzung des Lenkrades.
Antwort: Aus genau den gleichen Gründen (der Gebrauch eines Hochleistungsmotors und die Verwendung eines Systems aus zwei großen Riemen) ist dieses Gefühl ebenso völlig normal.
Zitat Ende.
Quelle: http://ts.thrustmaster.com/download/accessories/Manuals/T500RS/T500RS_wheel_sound.pdf, Abrufdatum: 07.01.2015


Diese Gründe sind durchaus nachvollziehbar und da sowieso jeder mit einem gewissen Geräuschpegel Renn- oder Transportsimulationen spielt, dürfte es die Wenigsten stören. Was jedoch schon mehr ins Gewicht fällt, ist der eingebaute Lüfter, der den Industriemotor bei großer Last runterkühlt.
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Bei unserem Test lief der Lüfter erst nach einer halben Stunde an, wurde dann jedoch stetig lauter bis zu einem Pegel der unserer normalen Geräuschkulisse durchaus ebenbürtig war.

Spielt man nun mit Kopfhörern, relativiert sich dieses Problem wieder. Es kann aber für den Lautsprecher-Spieler durchaus störend wirken. Aber wie schon erwähnt, sollte man nicht auf kraftvolles Force-Feedback verzichten wollen, muss man den Lüfter billigend in Kauf nehmen.

Für die Bastler unter uns gibt es jedoch diverse Anleitungen mit Lüfter-Empfehlungen um sich dieses Problems zu entledigen.

Thrustmaster geht auch in puncto Service ungewohnte Wege:
Sollte man ein Exemplar des T500RS bekommen, welches Defekt ist, bzw. innerhalb der gesetzlichen Garantie einen Defekt aufweist, kontaktiert man den Kundendienst von Thrustmaster. Dieser fragt dann in der Regel, ob es möglich wäre ein Bild des besagten Defektes bzw. ein Video davon hochzuladen. Sollte dies der Fall sein, wird das Problem von Thrustmaster Mitarbeitern identifiziert und passende Ersatzteile inkl. Anleitung zum Tausch per Post zugesendet. Dies kann dem handwerklich begabten Kunden schon mal 3-4 Wochen Wartezeit auf das Lenkrad sparen – nämlich die Zeit für eine Reparatur.

Natürlich kann das Lenkrad bei größeren Defekten auch eingeschickt werden. Da dies dann allerdings nach Frankreich verschickt werden muss, dürfte das für die wenigsten eine Option sein. Während der Gewährleistung sollte man sich aber i.d.R. ohnehin erstmal an den Händler wenden.

Thrustmaster T500RS Software …

Kommen wir nun zum letzten Punkt dieser Kategorie:

Dabei handelt es sich um die Software, die auf der Herstellerseite in der jeweils aktuellen Version runtergeladen werden kann.

Diese beinhaltet einen Firmware Updater …
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… und die eigentliche Informations- und Setupsoftware.
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Hier können zum einen sämtliche Funktionen beobachtet und geprüft werden, zum Anderen bietet sie auch die Möglichkeit, diverse Force Feedback Muster abzurufen, um ein Gefühl dafür zu bekommen.
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Und zu guter Letzt haben wir die Möglichkeit, die Force Feedback Parameter einzustellen.
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Aber kommen wir nun zum eigentlichen Test des Thrustmaster T500RS.

Thrustmaster T500RS Praxistest …