Praxistest …
Obwohl die Passform wortwörtlich immer eine Kopfsache ist, fügt sich das Spettro Headset wirklich perfekt und umfassend an die Testerohren an, ohne irgendwo anzustoßen oder Lücken für ein Soundbleeding aufzuweisen. Die Earpads aus hybridem Material fallen weich und etwas dicker aus. Das Headset ist in Sachen Haptik gewissermaßen das Gegenstück zum zuvor getesteten OXS Storm G2. Durch die dünneren Earpads bietet dieses weniger Platz für große Ohren im Innenraum und fügt sich aufgrund seiner Größe nicht so passgenau an die Ohren an.
Im Design könnten die Modelle ebenfalls kaum unterschiedlicher ausfallen, da OXS eher den Gaming- und Cougar den mobilen Bereich adressiert. Da das OXS Storm G2 aus dem vorigen Test aktuell zur Verfügung steht, bietet sich ein Vergleich in Sachen Tonübertragung an.

Musiktest …
Für den Praxistest wurden dieselben Musiktitel wie bei OXS gewählt. Die Tonübertragung fand zunächst im ausgeschalteten Zustand per Kabel statt, um den Anschluss an einen normalen PC zu testen. Bei anschließenden Versuchen wurde das Modell eingeschaltet und ANC aktiviert.
| Klangliche Aspekte – Titel 1 | |
| Titel und Band/Musiker | Sunlight – Lane 8 |
| Spettro – Kabelbetrieb, ausgeschaltet | starker Widerhall in den engen Muscheln, eher tiefes als breites Bühnenbild, stechende Stimme |
| Spettro – Kabelbetrieb mit ANC | Raum wird sichtlich kleiner, Bass erhält stärkeren Anschlag |
Das Cougar Headset verfügt über etwas weniger Druck im Bassbereich als OXS, jedoch stört etwas ganz anderes. In den Ohrmuscheln kommt es zu einem ungünstigen Widerhall, der die Musik verzerrt. Zudem ist offenbar der Frequenzbereich der oberen Mitten stark überbetont, wodurch die Frauenstimme in den Ohren etwas stechen kann. Interessant ist die Suggestion eines kleinen, aber sehr stark in die Tiefe gehenden Raums.
Mit aktiviertem ANC wirkt die Stimme so, als wäre sie in einen viel kleineren Raum eingesperrt worden, da sie näher an den Hörer heranrückt. Dafür haben Bässe deutlich mehr Kraft, womit das Headset insgesamt an klassische Modelle von Bose erinnert. Trotzdem bleibt OXS bei den Anschlägen im unteren Tonbereich kontrollierter.
| Klangliche Aspekte – Titel 2 | |
| Titel und Band/Musiker | Second Sight – re:jazz |
| Spettro – Kabelbetrieb, ausgeschaltet | Klavier und E-Gitarre wirken zu schrill, klare Trennung der Instrumente links und rechts |
| Spettro – Kabelbetrieb mit ANC | körperhafter Bass, schrille Töne deutlich entschärft |
Jazz profitiert grundsätzlich etwas von den betonten Mitten und wirkt dadurch besonders „lebendig“, allerdings kommt es dadurch zu schrillen Tönen, die an das Kratzen an einer Tafel erinnern.
Mit ANC wirken die schrillen Töne etwas zurückgenommen und die Töne am Klavier klingen im unteren Frequenzbereich hörbar länger aus. Der Kontrabass am Ende der ersten Minute bekommt etwas mehr Körper. Das Gleiche gilt für die Bass-Drum. Hier ist wieder einmal mehr Energie im Bass zu spüren und das Musikstück wirkt „dunkler“ als noch zuvor. Der Tieftonbereich wird also etwas dominanter vermittelt.
Übertragungsarttest…
| Klangliche Aspekte – Titel 3 | |
| Titel und Band/Musiker | Dragonborn aus Skyrim 10th Anniversary Concert – London Symphony Orchestra |
| Spettro – Kabelbetrieb, ausgeschaltet, Smartphone | kraftvoller Männerchor mit deutlich räumlicher Entfaltung, schrille Blasinstrumente |
| Spettro – Kabelbetrieb, ANC, Smartphone | Räumliche Tiefe deutlich verkleinert, Stimmen dumpfer und verwaschen, Blasinstrumente moderater |
| Spettro – Bluetooth, ohne ANC, Smartphone | kraftvoller Männerchor mit schönem Nachhall, Blasinstrumente vergleichsweise zurückhaltend |
| Spettro – Bluetooth, ANC, Smartphone | sehr voller, körperhafter Klang, geringfügig beengter Raum |
Wie schon bei OXS ist Bluetooth der klare Gewinner in Sachen ausgewogenem Klang. Trotz der räumlichen Tiefe ist der reine Kabelbetrieb einfach nicht zu empfehlen, da Musik schnell zu kreischend daherkommt. Bei ANC tritt der Bassbereich stärker heraus; dafür wirkt das Bühnenbild etwas beengter. Solange nicht der Vergleich zu offenen Kopfhörern gezogen wird, kann Bluetooth überzeugen. Eine kleine Auffälligkeit findet sich bei der Lautstärkeregelung: Die ersten paar Stufen wirken besonders am Smartphone durchweg zu leise, woraufhin mit einer der darauffolgenden Stufen das Geschehen plötzlich sehr laut wird. Das spricht für ein ungünstiges Impedanzprofil in Bezug auf schwache, mobile Quellen.
Abgesehen vom klanglichen Aspekt konnten wir feststellen, dass der Modus Ambience Amplify funktionierte und das Ticken der Zeitschaltuhr im Hintergrund während des Tests klar hervortrat.
Komfort und Passform …
Abgesehen von einem ganz leichten Drücken des Kopfbügels sitzt das Headset wirklich optimal. Es gibt keinen auffälligen Anpressdruck und doch sitzt der Kopfhörer sehr ordentlich und lässt kaum Bleeding nach außen zu.
Wie bereits angeführt, tragen sich die Earpads sehr angenehm und bieten ausreichend Materialtiefe, damit die Ohren nirgendwo anstoßen.
Cougar Spettro Headset Gesamteindruck …