AMD Ryzen 5 7600X Test

Aufbau, Design und sonstige Features …

Schnell zum richtigen Feature …

AMD Ryzen 5 7600X Heatspreader
AMD AM5 LGA Sockel
AMD Zen 4 Architektur
AMD DDR5 Geschwindigkeit
AMD EXPO Profile
PCI Express 5.0
AMD Ryzen 5 7600X übertakten
AMD Precision Boost Overdrive
AMD Performance Presets
AMD SAM

Heatspreader …

Von oben betrachtet fällt der massive, vernickelte Kupferdeckel auf, der mit den Silizium DIEs verlötet ist. Seine Form ist stark zerklüftet und er ist nicht rundum am PCB abgedichtet. Das verhältnismäßig hohe Gewicht kommt vom dicken Heatspreader, da AMD trotz des niedrigeren AM5 Sockels die Kompatibilität zu AM4 Kühlern aufrechterhalten wollte. Vermutlich hat sich AMD zu diesem Design-Kniff entschlossen, weil den Ryzen 7000 Prozessoren keine Kühler mehr beigepackt werden und viele Anwender bereits über einen guten Kühler verfügen oder sowieso nicht den Originalkühler verwendet hätten.

AMD AM5 LGA Sockel …

Auf der Unterseite gibt es wegen dem neuen LGA1718 AM5 Sockel nun keine Pins mehr (siehe AMD AM5 PGA zu LGA Sockelwechsel Diskussion. Stattdessen befinden sich dort nun 1718 ebene Kontaktpunkte. Verbogene Pins an der CPU gehören damit der Vergangenheit an, jedoch können verbogene Pins im Sockel entstehen (siehe AMD LGA CPU Installation Anleitung.

Zen 4 Architektur …

Obwohl mit Ryzen 7000 ein neuer Sockel gekommen ist, handelt es sich bei der Zen 4 Architektur nur um eine moderate Weiterentwicklung der vorigen Zen 3 Recheneinheiten. Mit Zen 4 erhalten die neuen Prozessoren ein kleines IPC (Befehle pro Takt) Uplift und erreichen etwa 10-15 % höhere Taktraten als ihre Vorgänger. Zusätzlich wurde die Energieeffizienz dank neuer Fertigungsmethoden verbessert. Die Recheneinheiten werden nun in TSMCs 5nm FinFet Technologie gefertigt, statt 7n beim Vorgänger Zen 3. Der I/O DIE, welcher auch die RDNA 2 Grafikeinheit beherbergt, wurde von 12nm auf 6nm umgestellt.

DDR5 Geschwindigkeit …

Sämtliche Ryzen 7000 Prozessoren haben einen neuen 2-Kanal DDR5 Speichercontroller erhalten, der bis zu 4 Stück Speichermodule betreiben kann. Offiziell ist dieser bis 5200MHz spezifiziert. In der Realität lassen sich aber auch RAM Module mit 6000MHz und mehr betreiben. Hier sieht man ein AM5 Mainboard mit vier DDR5 RAM Slots, wovon 2 Slots mit Crucial DDR5-4800 Modulen bestückt sind.

DDR5 AMD EXPO Profile …

Für eine verbesserte RAM Kompatibilität mit AMD Prozessoren, wurde eigens für AMD Prozessoren das sogenannte EXPO Profil entwickelt. Speicherhersteller können ein solches EXPO Profil im RAM Modul hinterlegen, welches dann vom Mainboard ausgelesen wird und die RAM Timings entsprechend einstellt. Damit sollen die Anwender möglichst problemlos schnellen Speicher in Betrieb nehmen können. Ähnliches kennt man auch von Intel mit dem bereits länger etablierten XMP Profil, welches viele AMD Mainboards jedoch ebenfalls einlesen und verarbeiten können. Es ist also kein spezieller EXPO RAM für AMD Ryzen 7000 Prozessoren erforderlich. Der von uns beim Test eingesetzte Crucial RAM enthält kein EXPO Profil und wurde auf Anhieb und ohne Probleme vom Mainboard erkannt und eingestellt.

PCIe 5.0 …

Ryzen 7000 Prozessoren unterstützen den neuen PCIe Gen 5 Standard, der die doppelte Bandbreite von PCIe Gen 4 zur Datenübertragung ermöglicht. Zum jetzigen Zeitpunkt hat der Anwender noch nicht viel davon, da SSDs und Grafikkarten diesen Standard noch nicht unterstützen, was sich jedoch bald ändern sollte. Da PCIe Gen 5 abwärtskompatibel ist, können bisherige Geräte weiterverwendet werden und später aufgerüstet werden. Somit ist man mit Ryzen 7000 bereits jetzt für die zukünftige Hardware bestens gerüstet. Ob und wie viele PCIe Gen 5 Schnittstellen nutzbar sind, hängt von der Ausstattung des Mainboards ab. Dies ist beim Kauf zu beachten, denn nicht jedes AM5 Mainboard biete auch wirklich PCIe Gen 5 Schnittstellen. Bei unseren Tests haben wir eine 1TB große Crucial P5 Plus PCIe Gen 4 SSD in einem PCIe Gen 5 Slot betrieben.

AMD Ryzen 7000 übertakten …

AMD hat bei allen bisher erschienen Ryzen 7000 Prozessoren den Multiplikator entsperrt, wodurch der Anwender auf Wunsch freie Wahl bei der Taktfrequenz hat. Beim Übertakten sollte man jedoch bedenken, dass der Hersteller keine Garantie übernimmt, wenn der Prozessor Schaden nimmt, oder es zu Datenverlust kommt. Auf einem ASRock B650E Taichi AMD Mainboard konnte die AMD Ryzen 5 7600X CPU mit allen Kernen auf 5701,29 MHz übertaktet werden!

Precision Boost Overdrive …

Der bereits seit Zen 2 bekannte Tuning-Algorithmus Precision Boost Overdrive (PBO) zur semi-automatischen Übertaktung des Prozessors ist bei Zen 4 auch wieder verfügbar und sogar standardmäßig im BIOS aktiviert. Mit ihm lässt sich die maximale Taktfrequenz um bis zu 200MHz erhöhen und der Stromverbrauch reduzieren. Im PBO Menü des BIOS sind Regler für die Leistungsaufnahme, Maximaltemperatur, Stromaufnahme und Spannungsoffset enthalten. Wie gut damit das Overclocking funktioniert, zeigen wir später noch im Verlauf des Tests.

1-Click Übertakten mit Performance Presets …

Mit dem neuesten Firmwareupdate AGESA ComboAM5 1.0.0.4, das AMD den Mainboardherstellern zur Verfügung stellt, wurde das Übertakten bzw. Optimieren der Ryzen 7000 Prozessoren nochmals deutlich vereinfacht. Mit einem einzigen Click im BIOS können nun voreingestellte PBO-Konfigurationen aktiviert werden. Somit wird Übertakten oder Energiesparen zum Kinderspiel.

Außerdem steht für das manuelle Feintuning auch noch der bereits bekannte Curve Optimzier im BIOS zur Verfügung, womit man manuell ein Spannungsoffset entweder für alle Rechenkerne oder sogar für einzelne Kerne festlegen kann. Damit reduziert man mit etwas Geschick und Zeitaufwand den Energieverbrauch des Prozessors bis zum Äußersten.

Wer seine CPU lieber in Windows tweakt, greift zum Beispiel zum AMD Ryzen Master Programm, das ebenfalls viele Einstellmöglichkeiten zur Optimierung des Prozessors bietet. Die grafische Oberfläche von Ryzen Master ist jedoch etwas überladen und die Möglichkeiten gegenüber der BIOS Übertaktung etwas eingeschränkt.

AMD SAM …

Ebenfalls ein alter Bekannter ist SAM. Smart Access Memory ermöglicht seit Zen 3 in Kombination mit einem B550 oder X570 Chipsatz auch bei Zen 4 wieder direkten Speicherzugriff der CPU auf den schnellen Grafikkartenspeicher, sofern man eine AMD Grafikkarte aus der RX6000 Serie oder neuer sein Eigen nennt. SAM erhöht beim Gaming die erzielbaren Bildwiederholraten teilweise um ein paar Prozent. Zur Aktivierung von SAM müssen im BIOS „Above 4G Decoding“ und „Resize-Bar Support“ eingeschaltet werden.

AMD Ryzen 5 7600X Installation und Testaufbau …