BIOS …
Das UEFI BIOS des ASRock X870E Taichi OCF unterstützte zum Zeitpunkt der Auslieferung bereits alle Prozessoren der AMD Ryzen 9000 Serie durch AGESA Stand 1.2.0.3f und auch der installierte Hochleistungs-RAM wurde sofort erkannt, weshalb wir ohne Verzögerung mit unseren Tests beginnen konnten. Die Startseite zeigt den erkannten Ryzen 9800X3D Prozessor, sowie die 2x 24GB DDR5 RAM, die standardmäßig mit JEDEC Geschwindigkeit DDR5-5600 angesteuert werden. Die nützliche Suchfunktion führt uns treffsicher und direkt zu allen wichtigen BIOS Funktionen, was viel Zeit spart, da viele wichtige BIOS Funktionen tief verschachtelt in den unzähligen Untermenüs versteckt sind.

Im bekannten OC Tweaker Menü findet man die meisten grundlegenden Einstellmöglichkeiten, die die Performance des Systems betreffen. Natürlich gibt es auch beim unserem High-End Übertaktungsboard die gewohnten Optimierungen wie den Gaming Mode, zur Nutzung der alten Zen4 Sprungvorhersage zur Latenzreduzierung, die Zen5 Gaming Optimizations zur Deaktivierung des CCD ohne 3D-V-Cache des Ryzen 9950X3D Prozessors, den 105W TDP Mode für Ryzen 7600X und Ryzen 7700X und die praktischen Performance Presets fehlen natürlich auch nicht, um den Prozessor mit einem Klick mittels PBO zu übertakten und die Leistungsaufnahme mittels Curve Optimizer zu senken.

Ein vollständiges DRAM Tuning Menü darf bei einem OC-Board natürlich auch nicht fehlen, ebenso wenig wie die Möglichkeiten zur Einstellung des Infinity Fabric Taktes und die SOC-Spannung. IM DRAM Menü kann das XMP/EXPO Profil geladen werden und die für den RAM wichtigen Spannungen VDD, VDDQ und VDDIO sind ebenfalls dort zu finden.

Selbstverständlich können alle RAM Parameter getunt werden.

Wenn es in die höchsten RAM-Taktregionen geht, darf auch die Möglichkeit nicht fehlen, die Widerstände zu tunen.

Aktuell liegt der Weltrekord für DDR5 bei DDR5-13300. Optimistisch bietet ASRock schon jetzt die Möglichkeit, bis zu DDR5-16000 einzustellen.

Durch Modifikation der Nitro Werte kann das RAM Training verbessert werden.

Die Spannung VDDG ist maßgeblich für den Infinity Fabric und hilft, den Infinity Fabric bei hohen Frequenzen zu stabilisieren.

Ein echtes OC-Board muss selbstverständlich auch über einen LN2-Mode verfügen. Aktiviert man den L2-Mode, können Boot-Probleme umgangen werden, die durch extrem niedrige Temperaturen bei Verwendung von flüssigem Stickstoff oder Helium verursacht werden.

Die speziellen OC-Buttons am Mainboard haben wir bereits vorgestellt. Im BIOS können den Buttons bestimmte BCLK-Frequenzen zugewiesen werden.

Dank des externen Clock Generators für die CPU, kann der BCLK für den CPU-Takt unabhängig vom restlichen System eingestellt werden. Eine Erhöhung des BCLK übertaktet somit nicht auch den PCIe Bus, was bei 102 statt 100 MHz sonst schon zu Instabilität führen würde.

Beim X870E Taichi OCF können für die Regelung der vier Gehäuselüfteranschlüsse neben der CPU- und Mainboardtemperatur auch die beiden optionalen Thermofühler sowie die Temperatur der Spannungswandler herangezogen werden. Damit lassen sich die Gehäuselüfter fast optimal justieren. Eine Überwachung der Grafikkartentemperatur wäre hier noch wünschenswert gewesen, denn eine Mittelklasse Grafikkarte verbraucht ca. 300-400W und erzeugt damit deutlich mehr Wärme als die stärksten Desktop-Prozessoren.

Ansonsten bietet das X870E Taichi OCF ebenso alle Einstellmöglichkeiten, die Mainboards für gewöhnlich auch bieten. Deaktivierung gewisser, integrierter Schnittstellen und Zusatzmodule, Datenträgerkonfiguration, RGB-Einstellmöglichkeiten und Sicherheitsfunktionen wie TPM sind allesamt an Board, womit das ASRock X870E Taichi OCF 100% alltagstauglich ist und keinerlei Einschränkungen gegenüber normalen Mainboards aufweist.

Übertaktung …
Mit dem ASRock X870E Taichi OCF ist es ein Vergnügen, aktuelle AMD Prozessoren und DDR5-Arbeitsspeicher zu übertakten. Sämtliche Hilfsmittel sind im BIOS gut zu finden und zu bedienen und auf einem offenen Benchtable kann sogar mittels Tastendruck der BCLK modifiziert werden. Aus Mangel einer Extrem-Kühlung, die den Prozessor unter 0°C kühlen würde, können wir leider keine extremen Übertaktungsversuche wagen, aber wir sind uns sicher, dass das X870E Taichi OCF höchste Taktraten durch Bereitstellung größter elektrischer Leistung erzielen würde. Die 22 smarten Endstufen können jeweils bis zu 110A stemmen und würden eher den CPU-Sockel zum Schmelzen bringen, als unter der CPU-Last nachzugeben. Durch den externen Clock-Generator ist es mit dem Taichi OCF zudem möglich, den Basistakt des Prozessors anzuheben, ohne den PCIe Bus ebenfalls zu übertakten. Damit lassen sich auf einfache Weise deutlich höhere Taktfrequenzen bei AM5 Prozessoren erzielen als mit Mainboards, die über keinen externen Taktgeber verfügen. Bis zu 5% Mehr Leistung lässt sich auf diese Weise zusätzlich aus den AMD Prozessoren herauskitzeln. Im Cinebench R23 Test erzielte unserer AMD Ryzen 7 9800X3D Prozessor mittels PBO ausgezeichnete 24140 Punkte.

Im CPU-Z Benchmark erreichten wir mit dem Taichi OCF und dem 9800X3D Prozessor 853,7 Punkte auf einem Kern und multi threaded stattliche 9085,7 Punkte.

Für das Übertakten von DDR5-Arbeitsspeicher bringt das ASRock X870E Taichi OCF die besten Voraussetzungen mit. Mit lediglich einem einzigen DIMM-Slot pro Speicherkanal und einem PCB, das aus 10 Layern besteht, braucht man sich über mögliche Störsignaleinstreuung von unbelegten RAM-Slots und unnötig langen Leiterbahnen keine Gedanken machen. Mit den originalen Wärmeverteilern für Luftkühlung erreichten wir mit unseren High-End RAM-Modulen ausgezeichnete 8500MT/s, was knapp 52% über der von AMD als maximal garantierten Taktrate von DDR5-5600 liegt.

Da trotz weiterer Spannungsanhebung auf 1,9V keine höhere Taktfrequenz mehr erzielt werden konnte, gehen wir davon aus, dass bei DDR5-8500 unser eingesetzter Ryzen 9800X3D Prozessor sein Limit erreicht hat. Eine verbesserte Kühlung ist bei DRAM Spannungen ab 1,5V dringend anzuraten. Wenn der Einsatz einer Wasserkühlung für den RAM nicht möglich ist, kann der Lüfter, der dem Taichi OCF beiliegt, die Temperatur des Arbeitsspeichers ebenfalls deutlich reduzieren. Mit bis zu 6000 U/min kann er zwar auch recht störend klingen, aber für kurzzeitige Übertaktungsversuche und zum Ausloten von Limits kann er sehr nützlich sein. Bei unseren Tests verringerte der kleine Powerlüfter die RAM-Temperatur um mehr als 12°C und stellte seine Wirksamkeit damit mehr als deutlich unter Beweis.

ASRock X870E Taichi OCF Energieverbrauch Werte …