Foxconn MCP61SM2MA-ERS2H PCIe AMD Sockel AM2 mATX Mainboard Test

Gesamteindruck

++ Das Foxconn MCP61SM2MA-ERS2H Mainboard ist für ca. 60 Euro (12/2006) im Handel erhältlich und liegt damit im unteren Preissegment der Sockel AM2 Mainboards.

MicroATX Mainboards sind leider oftmals schlechter übertaktbar als ihre ATX Kollegen und gleichen zum Teil einem Alptraum, was die Optionen zum Übertakten anbelangt. Der Test vom aktuellen Foxconn WinFast MCP61SM2MA-ERS2H Mainboard wird klären, ob das preiswerte Board eine Ausnahme darstellt und ob die integrierte GF6100 onBoard Grafikkarte sowie die weitere Ausstattung beispielsweise für einen HTPC überzeugen können. Kommen wir nun erstmal zu der Ausstattung und den sonstigen Features.

Ausstattung und sonstige Features …

Das Foxconn MCP61SM2MA Mainboard (Ausführung ERS2H) bietet lediglich einen PCIe 16x Slot, einen PCIe 1x Slot und zwei PCI Slots für herkömmliche Erweiterungskarten.

Desweiteren wurde dem Foxconn WinFast Board leider nur ein IDE Anschluss für bis zu 2x konventionelle ATA 133 Festplatten und 2x SATA-II Anschlüsse für neuere HDDs spendiert.

Glücklicherweise sieht die Speicherbestückung deutlich besser aus, da es 4x DDR2 Steckplätze gibt, die mit bis zu 4 GB Arbeitsspeicher aufrüstbar sind. Die Belegung für die DUAL Channel Speicher Unterstützung ist im PDF Handbuch auf der CD aufgeführt und durch farbige DDRII Sockel ersichtlich.

Zudem gibt es 4x USB 2.0 Anschlüsse am ATX-Panel, zwei interne USB 2.0 Stecker für 4 weitere optionale USB 2.0 Ports, ein IEEE1394a (400 MBit/s) am ATX-Panel, ein weiterer interner IEEE1394a Anschluss ohne Slotblende und ein onBoard 10/100 LAN Port mit WoL Unterstützung.

Dazu gibt es auch noch einen IrDA Anschluss, zwei COM Ports (1x optional) und einen Parallelport, der gerade bei HTPCs (Home Theater PC) für LCD oder G-LCD Anzeigen wichtig ist.

Der integrierte onBoard RealTek ALC-861 Soundchip verfügt über 5.1 Surround Sound und digitale Ausgabemöglichkeiten mittels dem SPDIF Digitalausgang. Für die analogen Ein- und Ausgänge stehen 3x 3,5mm Klinkenbuchsen zur Verfügung, die bei einem 5.1 Soundbetrieb mittels Software umgestellt werden müssen.

Als Besonderheit bietet das Board noch die onBoard GeForce 6100 Grafikunterstützung, die allerdings eher für Office Anwendungen in Frage kommt, da die Performance für aktuelle 3D Spiele nicht mehr ausreichend ist. Der direkte Vergleich von der 6600 GT PCIe Grafikkarte zu der onBoard Lösung ist oben im Punkt „Performance“ zu sehen und beträgt bei 3D Mark ungefähr einen 7-8 fachen Leistungsunterschied.

BIOS und Übertaktung …

Kommen wir nun zu den wichtigsten BIOS Optionen und der möglichen Übertaktung mittels BIOS. Über die Del/Entf Taste gelangt man wie üblich in das Award BIOS mit allen Hardware Optionen.

Neben umfangreichen Speichertiming Einstellungen wie z.B. der Änderung der Speicherfrequenz von 200 MHz über 266 MHz und 333 MHz auf bis zu 400 MHz (DDR2 400/533/667/800) bietet das BIOS eine Host-Takt Änderung von 200 MHz bis 300 MHz.

Der HT (HyperTransport) Teiler kann von 1x bis 5x (200-1000 MHz) eingestellt werden, allerdings fehlt die Einstellung des CPU Multiplikators leider gänzlich. Eine Verringerung des Multiplikators zum Erzielen von einem besseren HT Referenztakt ist somit nicht möglich.

Dennoch war es im Übertaktungstest möglich, das Mainboard stabil auf den höchstmöglichen 300 MHz Host-Takt zu betreiben, was bei immerhin ein Ergebnis von ca. 2700 MHz ergab. Für einen HTPC wird die hohe Übertaktung hinsichtlich der deutlich stärkeren Abwärme zwar eher selten in Frage kommen, aber das Board dürfte angesichts des günstigen Preises auch für einige gewöhnliche PCs interessant sein.

Ab einer CPU Frequenz von 2300 MHz gab es allerdings ein putziges Phänomen, denn der BIOS Post zeigt nicht etwa 2300 MHz an, sondern fing ab dieser Frequenz mit 0 MHz an ! Selten so eine langsame CPU gesehen, die eigentlich nicht wirklich laufen kann 😉

Anstatt 2336 MHz erscheinen dann z.B. 36 MHz.

Die Darstellung ist aber keineswegs wichtig, zumal sie beim Windows Start nur so kurz zu sehen ist, daß sie kaum auffällt. Ein anderer Bug im BIOS war hier deutlich unangenehmer, denn die VCore Einstellung war leider fehlerhaft und entwickelte unabhängig von den Einstellungen quasi ein Eigenleben – Nr. 5 lebt ! Beide Bugs werden aber gewiss schnell in künftigen BIOS Versionen behoben, so daß sich in jedem Fall ein Blick auf die Foxconn Download Support Seite lohnt.

Im BIOS sind noch einige Spannungseinstellungen zu finden, die bei der Test CPU aber nicht erforderlich waren, da sowohl die CPU als auch der Chipsatz mit der Default Spannung einwandfrei betrieben werden konnte und trotz passiver Chipsatz Kühlung der maximale Host-Takt von 300 MHz erreicht wurde.

Positiv ist zudem noch die Fan Control Option im PC-Health Menü, denn gerade bei HTPCs legt man großen Wert auf einen ruhigen PC Betrieb.

Fazit …

Das Foxconn WinFast MCP61SM2MA-ERS2H Sockel AM2 PCIe Mainboard ist für ein preiswertes Micro ATX Board gut übertaktbar und keineswegs ein Alptraum für Übertakter. Die Ausstattung ist angesichts der Mainboardgröße durchaus angemessen und sollte für einen Wohnzimmer PC oder Office PC ausreichend sein. 3D Anwendungen kommen zumindest mit der onBoard Grafiklösung nicht in Frage und sollten besser ruckelfrei über eine aktuelle PCI Express Grafikkarte ausgegeben werden. Es gab im Test auch ein paar Bugs hinsichtlich der Vcore Option und der Frequenzdarstellung, die aber gewiss kurzfristig in einer neueren BIOS Version behoben werden.

Alles in allem bietet Foxconn hiermit also ein faires Preis-/Leistungsverhältnis für Mid-Range User. Ich hoffe jedoch, daß Foxconn zukünftig nicht mehr am Mainboard Manual spart, denn ein Handbuch mit allen wichtigen Anschlüssen, Pinbelegungen und BIOS Einstellungen ist bei Mainboards meines Erachtens nach unabdingbar und sollte lediglich zusätzlich auf die CDROM verbannt werden.

Hiermit möchte ich mich nochmals ganz herzlich bei Foxconn für die Unterstützung bedanken.

Bild

**** Die Sockel AM2 PCIe Mainboard Tests ab dem 01.11.2006 basieren 1x (bzw. bei SLI Systemen 2x) Gigabyte GV-NX66T128VP Nvidia 6600 GT PCI Express Grafikkarten, 2x512MB Crucial Ballistix DDR2-800/PC2-6400 Speichermodule und folgender Software Konfiguration: Microsoft Windows XP SP2, DirectX 9.0c, Forceware 81.85 Grafikkartentreiber und 3DMark 2003. Sämtliche Benchmark Ergebnisse dienen lediglich als Vergleich der ungefähren Mainboard Performance.

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