Cooler Master MH710 Test

Praxistest …

Wir möchten als Erstes darauf hinweisen, dass ein Klangtest natürlich vor allem die subjektive Wahrnehmung widerspiegeln kann.

Sound Test

Bevor es an den Spieletest ging, haben wir die MH710 im direkten Vergleich mit einem guten Gaming Headset bezüglich der Klangwiedergabe von akustisch anspruchsvollen Musiktiteln getestet. Die Musikauswahl folgt lose einer Empfehlungsliste zum „Boxentest“ von marinelli/blogrebellen und ist auf YouTube jeweils mit hoher Klangqualität zu finden.

Faray – Anger
Chris Jones – No sanctuary here
Gustav Mahler – Symphony No. 1
Trentemoller – Evil Dub
Roger Waters – Amused to death
Nightwish – Storytime
Leo Moracchioli feat. Mary Spender – Sultans Of Swing (cover)

Das MH710 machte dabei durchaus Laune, so lange man nicht an den Focus FX Taster kam. Mit diesem aktiviert, verloren die Bässe jeglichen Druck und der Sound klang insgesamt blechern und verwaschen. Da sich die Funktion links+rechts unabhängig voneinander an- und abschalten lässt und wegen der Federschalter nur das Ohr einen Hinweis drauf geben kann, ob es an oder aus ist, gab es das eine oder andere Mal gerunzelte Augenbrauen, ob der Klang jetzt wirklich so sein soll oder Focus 2.0 zuschlägt. Ohne den -ja auch nur für Gaming gedachte Hardware-Equalizer- waren die Bässe kräftig und Mitten und Höhen klar. Insgesamt können 10mm Treiber aber natürlich nicht mit (guten) 40mm Treibern mithalten und eine In-Ear Lösung kann selbstverständlich auch Außengeräusche nicht so gut ausfiltern, wie ein Over-Ear Headset. Die Außengeräusche waren tatsächlich auch trotz perfekt sitzender Earpads immer recht präsent. Zum Musikhören unterwegs am Smartphone ist das MH710 aber in jedem Fall sehr gut geeignet.

Zusätzlich haben wir noch einen Hörtest mit einer App gemacht. Dieser bildet nur einen Teil des Frequenzbereichs der Kopfhörer ab und ist eigentlich zum Testen des eigenen Hörvermögens gedacht, aber nach Kalibrierung auf das Gaming Headset ergab sich beim nachfolgenden Frequenztest ein erfreulich gleichförmiges Bild für das MH710 in allen getesteten Frequenzbereichen.

Gaming Test

Im ersten Gaming Praxistest durfte das MH710 die unheimliche Stimmung von Resident Evil 2 Remake wiedergeben. Die Focus FX Funktion war tatsächlich hilfreich, leise Geräusche besser zu orten, aber das Klangbild insgesamt ist subjektiv dann doch sehr eingeschränkt.

Auch im Freeware Shooter „Warframe“ waren wir klanglich „voll im Geschehen“. Mit aktiviertem Focus FX waren aber insbesondere Detonationen weniger beeindruckend, als ohne. Dafür waren auch hier die Gegner besser akustisch wahrzunehmen.

„Devil May Cry 5“ ist ein recht anspruchsloser Hack’n Slash Titel mit einem tollen Soundtrack. Der macht auch mit dem MH710 großen Spaß. Mit Focus FX waren tatsächlich die Stimmen der Charaktere besser zu verstehen, gerade wenn es in der Nähe ordentlich zur Sache ging.

Ob man Focus FX lieber aktiviert oder nicht, ist vermutlich Geschmackssache. Wir können bestätigen, dass es Sprache und Geräusche wie Schritte, Türen u.ä. deutlicher hör- und damit auch ortbar macht, aber es geht natürlich ein spürbarer Anteil der Dynamik und viel Kraft bei den Bässen verloren.

Mikrofon Test

Das Mikrofon ist natürlich ein wichtiger Bestandteil eines Headsets. Von dem winzigen Inline Mikrofon haben wir natürlich keine Studioqualität zu erwarten, aber der Klang ist erstaunlich klar und rauscharm. Beim Einsatz als Headset für ein Telefongespräch hat das Mikrofon ebenso überzeugt wie bei dem VoiceChat.

Komfort

In-Ear Kopfhörer sind nicht jedermanns und jederfraus Sache. Wer aber mit solchen „Ohrstöpseln“ keine Probleme hat, findet dank der beigelegten Silikon Earpads in verschiedenen Größen in jedem Fall ein Set, das am besten zu ihm oder ihr passt. Wir haben die M und die L Pads ausgiebig getragen und waren, was den Tragekomfort auch über längere Zeit anging, sehr zufrieden. Die MH710 sind recht leicht, auch das ist angenehm.

Cooler Master MH710 Fazit und Gesamteindruck …