ASRock Q1900M Mainboard mit Intel J1900 Celeron Prozessor Testbericht

Gesamteindruck

++ Das ASRock Q1900M/M/ASRK Mainboard ist für ca. 60 Euro (06/2014) im Handel erhältlich und liegt damit im unteren Preissegment der Bay Trail-D Mainboards.

Heute testen wir auf OCinside.de ein weiteres enorm energiesparendes Mainboard im Low-Budget Preissegment, das in einem kleinen Mediaplayer-PC, NAS oder Büro-PC eingesetzt werden könnte. Wie schnell das gerade mal 60 Euro preiswerte ASRock Q1900M Bay Trail-D Micro-ATX Mainboard mitsamt der Intel Celeron J1900 APU ist und wie es sich gegen ein AMD Sockel AM1 Kabini System und einige andere PC-Systeme schlägt, wird im folgenden Testbericht gezeigt.

In diesem Karton wurde das ASRock Q1900M Bay Trail-D mATX Mainboard geliefert. Der Karton weist auf die Unterstützung von langen DDR3 Speichermodulen und das neue Full Spike Protection ASRock Feature hin:

Hier ist ein erster Blick in den Karton und das mitgelieferte Zubehör:

Das ASRock Q1900M ist sehr gut verarbeitet, verfügt über hochwertige Solid Caps Kondensatoren und ist mit einem aufgelöteten (FCBGA1170) 2 GHz J1900 Quad Core Prozessor mit Silvermont Architektur bestückt, der einen Kern auf bis zu 2,41 GHz Turbo bzw. Burst-Frequenz takten kann.

Hier sieht man das kleine MicroATX Intel Bay Trail-D Mainboard, das gerade mal 22,5×18,5 cm klein ist und somit nur geringfügig größer als ein Mini-ITX Mainboard ist (17×17 cm):

LCD Display Besitzer werden sich ganz besonders über eine Schnittstelle freuen, denn die Q1900M Hauptplatine verfügt neben dem TPM Header und der seriellen Schnittstelle COM1 wieder über einen guten alten Parallelport LPT1. Des Weiteren verfügt das Board insgesamt über drei PCI Express Slots:

Hier sieht man den kleinen aufgelöteten Intel Quad Core Celeron J1900 Silvermont Prozessor:

Ein 19V Stromanschluss für ein externes Universal Netzteil verfügt das Board leider nicht, aber für einen lautlosen PC könnte man ein lüfterloses 24-Pin ATX Netzteil einsetzen.

Hier sieht man den 24-Pin ATX Stromanschluss:

Ausstattung und sonstige Features …

Dem ASRock Q1900M Mainboard lag ein Handbuch, eine DVD, zwei SATA Datenkabel und eine I/O Blende bei.

Erweiterungskarten …

Das Q1900M Mainboard bietet einen PCI Express 2.0 x16 Grafikkarten Steckplatz und zwei PCI Express 2.0 x1 Slots, jedoch keinen PCI Slot.

Speicher …

Das ASRock Q1900M Mainboard kann mit bis zu zwei DDR3 Modulen bestückt werden und ist je nach verwendetem Betriebssystem (siehe Liste) bis maximal 16 GB Arbeitsspeicher aufrüstbar. Das Bay Trail-D Micro-ATX Mainboard unterstützt DDR3L-1333 Speichermodule.

Hier sieht man die beiden DDR3 Slots, die um die CPU gelegt wurden:

Festplatten Anschlüsse …

Das Q1900M bietet lediglich insgesamt zwei SATA2 Ports (3Gb/s). Wer mehr als beispielsweise ein optisches Laufwerk und eine Festplatte oder SSD einsetzen möchte, müßte eine zusätzliche PCI Express SATA Karte einsetzen. Die beiden Serial ATA II Ports unterstützen NCQ, AHCI und die Hot Plug Funktion im AHCI Modus (AHCI steht für Advanced Host Controller Interface und kann im UEFI BIOS ausgewählt werden). Dank UEFI BIOS können auch Laufwerke mit mehr als 2TB für die Installation von Windows 8 oder Windows 7 x64 oder Vista x64 eingesetzt werden.

Hier sieht man die beiden SATA2 Anschlüsse:

USB und Firewire …

Das Mainboard verfügt am ATX-Panel über einen USB3.0 Ports (Intel SoC APU), drei weitere USB 2.0 Ports am I/O Panel und intern 1 1/2 USB 2.0 Anschlüsse für bis zu drei optionale USB Ports.

Netzwerk …

Auf dem ASRock Q1900M Mainboard ist der Realtek RTL 8111GR Chip integriert, der am I/O Panel einen 10/100/1000 Netzwerk Anschluss zur Verfügung stellt. Der LAN Anschluss ist Wow und WoL fähig, bietet LAN Kabel Erkennung, unterstützt PXE, Energie effizientes Ethernet nach dem 802.3az Standard und Full Spike Protection.

Serieller Anschluss und Parallelport …

Der Parallelport ist (wie oben dargestellt) als interner Mainboard Pfostenstecker verfügbar. Der serielle Port ist als interner Mainboard Pfostenstecker verfügbar.

Sound …

Das ASRock Q1900M Mainboard verfügt über den ALC662 Audio Codec mit Full Spike Protection, der 5.1 Surround Sound unterstützt und diesen beispielsweise analog über 3x 3.5mm Klinkenbuchsen am ATX Panel oder über den internen Frontpanel Audio Anschluss ausgibt. Leider gibt es keinen internen SPDIF oder optischen SPDIF Digital Ausgang.

Grafik …

Die Intel Bay Trail-D APU basiert auf der Silvermont Architektur bietet eine vollwertige integrierte Grafikeinheit mit DX11.0 Unterstützung. Die Intel Celeron J1900 Quad-Core APU verfügt über eine integrierte Intel HD Graphics GPU, die mit 688 bis 854 MHz getaktet wird. Eine Übertaktung der GPU ist leider nicht vorgesehen, ohne Übertaktung liegt die Performance der Intel HD Graphics GPU im unteren Bereich. So erreicht die Grafikeinheit der Intel Celeron J1900 APU unter Windows 7 in 3DMark 18236 Ice Storm Punkte und mit 3DMark06 2452 3DMarks.

Im Vergleich dazu sind hier einige weitere 3DMark06 Benchmark Ergebnisse: AMD Athlon 5350 AM1 APU (Radeon R3) auf ASRock AM1H-ITX 3250 3DMarks AMD A10-7850K FM2+ APU (Radeon R7) auf ASRock FM2A88X+ Killer Fatal1ty 7976 3DMarks AMD A10-6800K FM2 APU (HD8670D) auf ASRock FM2A88X+ Killer Fatal1ty 7833 3DMarks AMD A10-5800K FM2 APU (HD7660D) auf ASRock FM2A88X+ Killer Fatal1ty 7695 3DMarks AMD A8-3870K FM1 APU (HD6550D) auf ASRock A75 Pro4 6181 3DMarks Intel Core i5-4670K APU (Intel HD Graphics 4600) auf ASRock Z87 Extreme4 7892 3DMarks Intel Core i5-2500K APU (Intel HD Graphics 3000) auf ASRock H77 Pro4/MVP 4310 3DMarks AMD E350 Dual Core CPU (AMD HD6310) auf Sapphire IPC-E350M1 2299 3DMarks AMD Phenom II 710 X3 CPU auf ASRock 890GX Extreme4 (ATI HD4290 IGP) 2204 3DMarks. Intel Atom 330 CPU auf ASRock AMCP7AION-HT (nVidia ION DX10) 1694 3DMarks

Die integrierte Grafiklösung ist DirectX 11.0 tauglich, unterstützt HDCP, Full HD 1080p und bietet dank dem onBoard HDMI Anschluss und der enorm niedrigen Stromaufnahme beste Voraussetzungen für einen HTPC, aber dazu gleich mehr im Energieverbrauch Vergleichstest.

ATX Backpanel Anschlüsse …

Von links nach rechts sieht man auf dem ATX-Backpanel Bild 2x PS/2 Anschlüsse für PS/2 Tastatur und PS/2 Maus, 15-pol Sub-D VGA und DVI-D VGA, 2x USB 2.0, HDMI, RJ45 Gigabit LAN und 1x USB 3.0 und 1x USB 2.0, 3x 3.5mm Klinkenbuchsen für den analogen Sound.

BIOS und Übertaktung …

Kommen wir nun zu den BIOS bzw. UEFI Setup Optionen und der UEFI Übertaktung. Über die Entf oder die F2 Taste gelangt man nach dem PC Einschalten in das UEFI Setup.

Das ASRock UEFI BIOS des Q1900M verfügt über eine grafische Oberfläche, die eine intuitive Bedienung mit der Maus erlaubt oder weiterhin mit einer Tastatur bedient werden kann. Anwender mit einer USB Maus und USB Tastatur sollten im BIOS bei der USB Configuration nicht den Legacy USB Support deaktivieren, da man sonst nicht mehr in das UEFI Setup kommt. Im Auto Modus entscheidet das Board, ob man ein USB Gerät im Legacy Mode verwenden soll. Tastatur und Mouse sollten am besten weiterhin an den USB2.0 Ports angeschlossen werden.

Hier sieht man die grafische UEFI Oberfläche:

UEFI BIOS Update …

Zum Flashen eines UEFI Updates bietet ASRock einige Möglichkeiten, z.B. das sehr einfache Instant Flash oder ASRock Internet Flash mit einer direkten Anbindung ins Internet:

Über die sogenannte ASRock Instant Flash Option im Advanced Screen oder über F6 beim PC Start gelangt man in das ASRock Instant Flash Utility. Dort kann man dann einfach ein zuvor runtergeladenes ASRock BIOS ohne Boot CD oder ähnliches aufspielen, indem man einfach das ASRock Instant Flash Utility startet. Dann das BIOS Flash ROM von dem gewünschten Laufwerk wie z.B. von einem USB Stick auswählen und schon wird das BIOS ohne ein weiteres Boot Medium aufgespielt. Falls man technische UEFI Unterstützung benötigt, kann man nun sogar über das UEFI Setup und einer Netzwerk Verbindung den ASRock Tech Service kontaktieren.

Das Board wurde mit dem P1.30 BIOS ausgeliefert. Zum Testzeitpunkt war diese UEFI BIOS Version als aktuellster Download verfügbar.

Hier sieht man eine mittlerweile selten gewordene Einstellung des Parallelports. Wer sich einen Mediaplayer mit 20×4 LCD Display bauen möchte, wird sich darüber freuen:

ASRock Q1900M Übertakten …

Das BIOS verfügt leider weder über DDR3 Speicher-Einstellungen, geschweige denn über Übertaktungseinstellungen.

Lediglich die DDR3 Spannung konnte im BIOS von 1,35 bis 1,65 Volt in 0,10V Schritten verändert werden, womit gängige DDR3 Module genügend Spannung erhalten.

Hier sieht man die Einstellung der DRAM Spannung:

BIOS Undervolting …

Die Untertaktung bzw. Underclocking wurde in diesem Test ebenfalls geprüft. Leider konnte der CPU Multiplikator der Intel Celeron J1900 nicht über das BIOS geändert und somit auch nicht untertaktet werden.

Nichts desto trotz verfügt das BIOS des vollständig passiv gekühlten Q1900M Mainboards über eine umfangreiche temperaturgeregelte Lüftersteuerung für einen optionalen CPU Lüfter und Chassis Fan.

Das passiv gekühlte Mainboard bietet eine Lüftersteuerung für mögliche CPU-/Gehäuselüfter:

Energieverbrauch …

Der PC Energieverbrauch variiert je nach Hardware und PC Belastung. Der Stromverbrauch des Test-PCs mit Intel Celeron J1900 APU, 4GB DDR3-1333 Speicher, Festplatte lag ohne Übertaktung je nach Belastung mit dem Cooler Master Silent Pro M 600W Test-Netzteil bei folgenden Verbrauchswerten: – Mit der Sapphire HD6870 lag der PC Stromverbrauch zwischen 37,1W Idle und 158,8 Watt Volllast. – Mit der internen Intel HD Graphics GPU lag der Stromverbrauch bei 22,3W Idle und 42,2 Watt Vollast.

Im Vergleich dazu lag das kürzlich getestete ASRock AM1H-ITX AMD Sockel AM1 Mainboard mit einer AMD Athlon 5350 Kabini APU bei folgenden PC Stromverbrauchswerten: – Mit Sapphire HD6870 zwischen 43,1W Idle und 179,5 Watt Vollast. – Mit interner AMD Radeon R3 GPU zwischen 23,2W Idle und 57,2 Watt Vollast.

Ein ASRock Fatal1ty FM2A88X+ Killer AMD Sockel FM2+ Mainboard mit einer AMD A10-7850K Kaveri APU lag bei folgenden PC Stromverbrauchswerten: – Mit Sapphire HD6870 zwischen 56,3W Idle und 233,5 Watt Vollast. – Mit interner AMD Radeon R7 GPU zwischen 30,2W Idle und 118,8 Watt Vollast.

Ein ASRock FM2A85X-ITX AMD Sockel FM2 Mainboard mit einer AMD A10-5800K Trinity APU benötigte folgenden Stromverbrauch: – Mit Sapphire HD6870 Grafikkarte zwischen 52,9W und 221,0 Watt. – Mit interner AMD Radeon HD7660D GPU zwischen 29,4W Idle und 120,4 Watt Vollast.

Die Stromaufnahme ist sowohl mit der integrierten GPU als auch mit einer PCI Express Grafikkarte enorm niedrig und ermöglicht damit z.B. einen sehr sparsamen HTPC, einen kleinen Büro-PC oder ein NAS System. Der Energiebedarf liegt damit sogar deutlich unter dem kürzlich getesteten AMD Kabini System, allerdings liegt die CPU und GPU Performance ebenfalls deutlich darunter.

Fazit …

Das kleine ASRock Q1900M Intel Bay Trail-D DDR3 Mainboard ist mit einem Intel J1900 Celeron Quad Core Prozessor ausgestattet, der einen absolut niedrigen Stromverbrauch benötigt und damit den Aufbau eines sehr stromsparenden und enorm preiswerten Mediaplayer-PC, NAS oder Office-PC ermöglicht.

Das ASRock Q1900M bietet zwar lediglich zwei SATA2 Ports, dafür aber einen USB 3.0 Port, bis zu sechs mögliche USB 2.0 Ports, einen Gigabit LAN Anschluss, 5.1 Sound mit analoger Soundausgabe über drei Klinkenbuchsen und die Grafikausgabe über D-Sub, DVI-D oder HDMI.

System-on-Chip oder kurz SoC bezeichnet die Kombination aus CPU, GPU und Chipsatz in einem Prozessor, wobei der Prozessor bei diesem Mainboard fest aufgelötet ist und somit nicht bzw. nur extrem schwer getauscht werden kann. Insofern sollte man vor dem Kauf wissen, welche Performance benötigt wird, denn Änderung oder Übertaktung des Intel Celeron Prozessors ist nicht vorgesehen.

Die Performance des Intel Celeron J1900 Bay Trail-D Systems liegt in unseren Tests deutlich unter der kürzlich getesteten AMD Athlon 5350 AM1 Kabini APU, aber immerhin etwas über einer AMD E350 CPU und deutlich über einer Intel Atom 330 Dual Core CPU.

Mit dem ASRock Q1900M Bay Trail-D Mainboard erhält man ein sehr preiswertes Mainboard für einen Micro-ATX Mediaplayer-PC, NAS oder einen Büro-PC mit enorm niedrigem Strombedarf. Zum Testzeitpunkt liegt das Bay Trail-D uATX Mainboard mitsamt Intel Celeron J1900 APU gerade mal bei ca. 60 Euro und das kann sich defintiv sehen lassen. Wer etwas weniger Leistung benötigt, kann sogar nochmals knapp 10 Euro einsparen und zum ASRock D1800M *Werbung Pendant mit Intel Celeron J1800 Dual-Core Prozessor greifen. Für mehr Leistung bei annährend niedrigem Stromverbrauch empfehlen wir das kürzlich geteteste ASRock AM1H-ITX Mainboard mit einem AMD Sockel AM1 5350 Kabini Prozessor.

Alles in allem ist das ASRock Q1900M Bay Trail-D Mainboard mit integriertem Intel Celeron J1900 Prozessor ein extrem preiswertes Mainboard für Sparfüchse und hat sich damit den OCinside.de Preistipp Award 06/2014 verdient !

Hier kann man das ASRock Q1900M Mainboard preiswert bestellen. *Werbung

Hiermit möchten wir uns nochmals ganz herzlich bei ASRock für die Unterstützung bedanken.

Bild

* Alle Bay Trail-D PCIe Mainboard Tests ab dem 01.06.2014 basieren auf einerSapphire HD6870 1024MB ATI Radeon HD6870 PCI Express 2.0 Grafikkarte, 2x 2048MB Crucial DDR3-1333/PC3-10600 Speichermodulen, Cooler Master Silent Pro M 600W Netzteil und folgender Software Konfiguration: Microsoft Windows 7 Ultimate, SiSoftware Sandra 2013, Futuremark 3DMark und Futuremark 3DMark06 (in der Links & Downloads Rubrik als Download erhältlich). Sämtliche Benchmark Ergebnisse dienen lediglich als Vergleich der ungefähren Mainboard Performance.

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