Thrustmaster Hotas Warthog Testbericht

Thrustmaster Hotas Warthog Flight Stick …

Hat man nun alle Teile von der Verpackung befreit, erwartet den Käufer dieses Bild:

Der Aufdruck soll bereits bekunden, daß es sich hier um keinen normalen Wald und Wiesen Joystick handelt.

Hält man alleine den Stick das erste Mal in der Hand, wird sich so mancher Spieler erschrecken.

Allein Dieser wiegt nämlich bereits 1,2 kg. Aus Metall gefertigt und mit hochwertigen Tastern bestückt, zeigt Thrustmaster in puncto Haltbarkeit, wovon andere lediglich träumen. Mittels einer großen Metallmutter wird der Stick …

… nachdem er auf den Stecker im Sockel gesteckt wurde, festgeschraubt.

Wahlweise kann nun die Grundplatte mittels Schrauben auf der Unterseite entfernt, und die Grundeinheit z.B. in einer Sim Pit montiert werden. Aber auch die Grundplatte bietet vier Befestigungslöcher, um das Ganze auf einem Schreibtisch zu montieren. Kommen wir nun zur Technik, die in diesem Stick verbaut ist. Besitzer älterer Joysticks werden das Problem kennen: Nach einigen Jahren treuer Dienste, tun die Achsen plötzlich nicht mehr, was sie sollen. Ein beherzter Klick zur Kalibrierung offenbart das ganze Ausmaß. Zappelt die Anzeige schon in Mittelstellung wie ein Fisch im Netz, merkt man plötzlich, daß ein Vollausschlag nicht mehr erreicht wird, egal wie sehr man den Stick drückt oder biegt.

Genau hier setzt Thrustmaster mit sogenannten Hall-Effekt Sensoren an. Es handelt sich dabei um Sensoren die Positionen anhand von Magnetfeldern bestimmen können und so kontaktlos und nicht mechanisch arbeiten. Dies bringt natürlich eine wesentlich höhere Nutzungsdauer als mit Schleifkontakten oder Druckknöpfen mit sich. Lediglich das Kugelgelenk wird somit beansprucht, ist aber auch aus sehr festem und hochwertigem Kunststoff gefertigt und wird komplett durch Fett geschmiert. Mit etwas Geschick kann dieses Fett auch durch ein anderes ersetzt werden, um die Gleiteigenschaften zusätzlich zu verbessern.

Im Sockel sitzt die Steuerungsplatine und der Zentriermechanismus in Form einer großen Feder.

Zu der Feder sei gesagt, daß diese einen wirklich starken Druck aufbaut. Dieser Druck befördert den Joystick auch bei maximaler Bewegung immer exakt in die Mittelstellung, was sogar mit dem Kalibrierungstool anhand der Bitwerte messbar ist! Wünschenswert wäre hier im Lieferumfang noch eine etwas schwächere Feder gewesen, um den Joystick an andere Flugzeugtypen anpassen zu können. Man gewöhnt sich jedoch schnell an diese Steuerung und ist dann froh, keinen Schwamm mehr in der Hand zu halten.

Ein Punkt sollte hier noch besondere Erwähnung finden: Der Hotas Warthog verfügt über keine Z-Achse. Das bedeutet, man kann den Joystick nicht nach links und rechts drehen um evtl. das Flugzeug auf der Rollbahn zu lenken oder das Seitenruder zu benutzen. Dies wurde jedoch zugunsten der Präzision und Haltbarkeit nicht implementiert. Man benötigt also, um diese Funktionen abzubilden noch zusätzlich Ruder Pedalen. Es wurde auch auf ForceFeedback verzichtet was sich ebenfalls begünstigend auf die zwei oben genannten Punkte auswirkt. Auch der Feuerknopf verdient besondere Beachtung. Es handelt sich dabei um einen sogenannten Double-Action Abzug, wie ihn viele sicherlich von einer DSLR Kamera kennen.

Betätigt man den Knopf nur ganz leicht, aktiviert man den ersten Taster. In dem Spiel A-10C von der Firma Eagle Dynamics ist es dann z.B. so, dass unser Jet stabilisiert wird, um präzise mit der Bordkanone wirken zu können. Drückt man nun den Feuerknopf komplett durch, aktiviert man am Ende des Tastweges den zweiten Taster, der dann das Bordgeschütz abfeuert.

Auch detailliert gefertigt kommt der Pinky Switch daher, welcher sich am rückwärtigen unteren Ende befindet. Dieser kann mittels einer kleinen Madenschraube individuell angepasst werden.

Angeschlossen wird die Steuereinheit mit einem 1,90 m langen USB Kabel. Das hört sich vielleicht lang an, könnte beim Verlegen hinter dem Schreibtisch oder in ein Home Cockpit schon etwas kurz sein. Findige Flugsimulatorfans betreiben ihr Steuerungen aber ohnehin an einem aktiven USB Hub, denn schließlich will ja auch noch die Schubeinheit verbunden werden.

Thrustmaster Hotas Warthog Schubeinheit …

Also werfen wir einen Blick auf das zweite Gerät im Karton – die Schubeinheit.

Massiv gefertigt und über 3 kg schwer, steht die Schubeinheit fest und stabil auf dem Schreibtisch.

Montiert sind zwei Multifunktions-Schubhebel. Diese sind ebenfalls dem Original aus der A-10C nachempfunden. So dürfen auch diverse Hat’s …

… und natürlich Schalter, sowie Hebel nicht fehlen.

Sogar 5 programmierbare LED’s sind in Form von kleinen weißen Punkten an der Oberseite eingebaut. Der Widerstand der Schubhebel kann mittels eines Drehrades verstellt und so individuell angepasst werden.

Auch kann der Schubhebel mittels eines kleinen Metallbolzens getrennt und somit zwei Turbinen separat gesteuert werden.

Es besteht die Möglichkeit, die Schubhebel hochzuziehen und in der unteren Position zu arretieren. Hiermit kann/können z.B. die Turbine/n abgeschaltet werden. Zusätzlich dazu kann man mittels des mitgelieferten Inbus-Schlüssels den Mittelsteg zwischen den Schubhebeln lösen und eine kleine Steckbrücke umdrehen.

Danach können ebenfalls die Nachbrenner mit dem gleichen Vorgehen jedoch in der oberen Position aktiviert werden. Erstaunlicherweise steht die Grundeinheit selbst beim Hochziehen der Schubhebel fest auf der Tischplatte, was für das hohe Gewicht des Gerätes spricht.

Nahezu alle Beschriftungen verfügen über eine grüne Hintergrundbeleuchtung, die in 5 Helligkeitsstufen angepasst werden kann. Auf dem Bild ebenfalls gut zu erkennen, sind die 5 programmierbaren LED’s, welche beispielsweise den Zustand des Fahrwerkes oder der Flaps anzeigen können. Auch wenn man sieht, das es sich bei den Funktionen der Taster um spezialisierte Einstellungen der A-10 handelt, so können sie doch in Funktion an alle anderen Flugzeugtypen angepasst werden. Betätigt man die Schalter und Taster, bemerkt man, daß diese von sehr guter Qualität sind und einen massiven Betätigungsvorgang haben. Auch hier wurde größtes Augenmerk auf Qualität gelegt.

Die Grundplatte hat ebenfalls vier Befestigungslöcher, die eine Montage auf dem Schreibtisch ermöglichen.

Thrustmaster Hotas Warthog Software …

Kommen wir nun zur Software, die sämtliche Funktionen des Hotas Warthog kontrolliert, einstellt und verwaltet. Hier möchten wir euch jedoch nur einen kurzen Einblick geben, denn wirklich alle Funktionen im Einzelnen darzustellen würde den Rahmen sprengen. Nach der Installation stehen uns zwei Programme zur Verfügung: Zum einen wäre da die TARGET GUI Software.

Hier können wir angeschlossene Geräte erkennen und konfigurieren.

Es können Profile mit diversen Tastenbelegungen und Achseneinstellungen konfiguriert, gespeichert, geladen und mit Spielen verknüpft werden. Auch können andere Thrustmaster Geräte damit verwaltet werden, wie z.B. das MFD Cougar.

Es besteht auch die Möglichkeit die Belegung des Joysticks …

… und die Belegung des Throttles einzusehen und die Fachbegriffe der Buttons zu ermitteln.

Des Weiteren befindet sich ein Updater mit im Paket …

… mit dem man die Firmware beider Geräte …

… oder die Software updaten kann.

Das zweite Programm trägt die Bezeichnung TARGET Script Editor.

Wie der Name schon vermuten lässt, können hiermit Scripte erstellt werden. Ein fester Ablauf, z.B. Kraftstoffpumpen aktivieren, Turbinen starten und APU Abschalten, kann dann mittels eines Knopfdrucks erledigt werden. Leider verwendet Thrustmaster hierzu eine Programmiersprache die sehr an Java erinnert. Ein User der damit keine Erfahrung hat, wird also kaum ein brauchbares Script mit dem Editor erstellt bekommen. Hier hätte man auf eine grafische Variante zurückgreifen können.

Eine weitere sinnvolle Ergänzung ist der Device Analyzer.

In diesem integrierten Tool kann man seinen HOTAS komplett durchchecken und auf Herz und Nieren prüfen. Sämtliche Knöpfe werden bei Auslösung optisch angezeigt. Auch die Bitwerte der Hallsensoren oder Trimmer werden in Zahlen dargestellt. Dazu können die Werte noch gespeichert und visuell dargestellt werden, um z.B. dem Support im Fehlerfall genau sagen zu können, wo das Problem liegt.

Kommen wir nun zum eigentlichen Test des Thrustmaster Hotas Warthogs.

Thrustmaster Hotas Warthog Praxistest …

Thrustmaster Hotas Warthog Test