Praxistest …
Unser Testsystem besteht aus einem Mac Studio mit M2 Max Prozessor und 64GB RAM und einer internen 1TB SSD. Zum Testen stehen uns außerdem 4 NVMe SSDs der Firma Crucial zur Verfügung, mit denen wir verschiedene Konfigurationen aus RAID-0 und RAID-1 Kombinationen ausprobieren und verschiedene Benchmarks durchführen können.
Software RAID
Sowohl Mac OS, Linux als auch Windows unterstützen das Aufsetzen eines Software RAIDs nativ, daher wurde keine zusätzliche Software dafür genutzt. Zu beachten ist, das hier die „Arbeit“ beim Verteilen der Daten auf die einzelnen SSDs vom Betriebssystem übernommen wird und damit abhängig ist von der Leistungsfähigkeit und aktueller Auslastung des Systems.
Unter Mac OS haben wir mit Hilfe des Festplattendienstprogramms die einzelnen SSDs zu einem entsprechenden Laufwerk zusammengefasst und dann mit dem Programm AmorphousDiskMark die Geschwindigkeit gemessen. Dazu haben wir zunächst die Basiswert mit einer einzelnen SSD im Gehäuse festgestellt, um später die Werte mit den verschiedenen RAID Konfigurationen vergleichen zu können.
Performance
Die Tabelle zeigt den Testplan und die gemessenen Geschwindigkeiten.
RAID 0
Bei einem RAID-0 System werden die Daten auf alle Festplatten / SSDs aufgeteilt. Somit kommen wir auf sehr hohe Schreib- und Lesegeschwindigkeiten, denn die Daten werden sowohl parallel auf alle SSDs geschrieben, als auch von ihnen gelesen. Die Gesamtkapazität ergibt sich dabei als Summe aller einzelnen SSDs. In unserem Fall 2TB aus 4 x 500GB. Nachteil dieses Systems ist, dass bei einem Ausfall einer SSD alle Daten verloren sind.
Ein typischer Anwendungsfall für eine solche Konfiguration wäre z.B. der Videoschnitt, bei dem die temporären Daten während der Bearbeitung auf dem RAID-0 liegen. Hier sind eine hohe Kapazität und hohe Geschwindigkeiten beim Lesen und Schreiben wichtig. Die Ausgangsdaten liegen aber auf einem anderen, sicheren Medium und somit sind Datenverluste im Falle eines Fehlers akzeptierbar.
RAID 1
Bei einem RAID-1 System werden auch alle SSDs parallel genutzt, allerdings werden die Daten 1:1 auf alle Einzelplatten geschrieben. Jede SSD enthält also alle Daten. Damit können bis auf eine SSD alle anderen ausfallen, ohne das man Daten verliert. Da Lesezugriffe verteilt werden können, erreichen wir hohe Geschwindigkeiten beim Lesen von Daten. Das Schreiben allerdings ist deutlich langsamer, da alle Daten auf jede SSD geschrieben werden müssen. Die Gesamtkapazität entspricht dann auch nur der einer einzelnen SSD. In unserem Fall also 500GB.
Ein typischer Anwendungsfall für eine solche Konfiguration ist das Streamen von Daten oder auch Spiele, bei denen viele Inhalte nachgeladen, aber wenig Daten geschrieben werden.
Zum Abschluss haben wir noch beide RAID Systeme kombiniert. Zunächst haben wir aus jeweils zwei SSDs ein RAID-1 erzeugt und diese beiden RAID-1 Laufwerke dann zu einem RAID-0 zusammengefasst. Damit haben wir eine Kompromiss aus Sicherheit (bis zu 2 SSDs können ausfallen) und Geschwindigkeit (Daten von jeweils 2 SSDs werden parallel gelesen und geschrieben). Aus unseren 4 x 500GB SSDs ist so allerdings auch nur ein 1TB Laufwerk geworden.
Die entsprechenden Messungen dazu finden sich hier.
OWC Express 4M2 Fazit und Gesamteindruck …