Icy Dock MB902SPR-B ToughArmor Test

Praxistest …

Wir haben den Icy Dock ToughArmor MB902SPR-B Wechselrahmen in einen Server eingebaut und getestet.

Es wird überprüft, ob die Laufwerke problemlos erkannt werden und wie hoch die Datenrate ist. Weiterhin wurde die RAID-Funktionalität getestet und die Rebuild-Dauer ermittelt.

Als Testsystem wurde folgender PC Aufbau verwendet:

Mainboard MSI MAG MORTAR B550
Prozessor AMD Ryzen 9 3900X
Kühler Noctua NH-9A
Wärmeleitpaste Revoltec Thermal Grease Diamond
SSD Samsung 970 EVO 512GB als Systemlaufwerk
Netzteil Cooler Master G450M
Gehäuse Chenbro RM24100 2 HE
Betriebssystem Win 10

Bei dem MB902SPR-B handelt es sich wie Anfangs erwähnt um einen RAID-1 Wechselrahmen. Es ist somit ein Hardware-Raid Controller und man hat keinerlei direkten Zugriff auf die dahinterliegenden Festplatten, folglich ist SMART nicht auslesbar. Inwieweit externe TRIM-Befehle durchgereicht werden ist nicht ermittelbar.

Die große Bauhöhe von 15 mm und der nun 8 Jahre alte Controller JMS562 von JMicron, der laut Datenblatt eine maximale Datenrate von 400 MByte/s besitzt, weist klar auf die Verwendung von HDDs mit höherer Kapazität hin. Ein gutes Beispiel wäre hier die MQ03ABB300 von Toshiba, die auf 2,5″ und 15 mm Bauhöhe ganze 3 TB Speicherplatz mitbringt. Leider wurde diese Festplatte vor geraumer Zeit eingestellt und es ist aktuell keine Festplatte mit mehr als 2 TB und dem CMR-Verfahren für 2,5″ erhältlich. Bei jeglichem RAID-Verbund ist vom SMR-Verfahren dringend abzuraten, da die langsame Schreibgeschwindigkeit und die hohe Latenz zu einem fehlerhaften Rebuild führen kann.

Testweise wurde eine MQ03ABB300 verbaut um die Maße zu überprüfen, konnte aber in Ermangelung einer zweiten baugleichen HDD nicht für die Tests herangezogen werden. Die Toshiba-HDD passt perfekt in die EZ-Trays.

Interessanterweise handelt es sich bei dem JMS562 um einen S-ATA Bridge Chip und nicht um einen klassischen RAID-Controller. Somit scheint es sich nicht um ein Hardware-RAID im klassischen Sinne zu handeln, sondern die Daten werden scheinbar tatsächlich kopiert. Dies führt dazu, dass die HDDs auch direkt im PC angeschlossen und ausgelesen werden können. Das bedeutet, man kommt bei einem Defekt des Raid-Controllers somit weiterhin an seine Daten, was natürlich ein gewisses Maß an Sicherheit darstellt.

Der Wechselrahmen erkennt laut Icy-Dock automatisch einen Fehler eines Laufwerks und zeigt dies auch optisch an um welches genau es sich handelt. Ersetzt man dieses Laufwerk, startet bei gleicher Kapazität des neuen Laufwerks automatisch der Rebuild-Prozess.

Der Test wurde zunächst mit zwei WD Blue 250 GB HDDs durchgeführt. Diese werden direkt ohne Probleme vom RAID-Controller erkannt.

Die Datenrate beträgt konstante ca. 64 MB/s was auch die realen Werte der WD Blues widerspiegelt. Da es sich wie bereits erwähnt um einen S-ATA Bridge Chip mit einer maximalen Datenrate von 400 MB/s handelt, dürfte diese maximale Datenrate auch in etwa dem entsprechen, was der MB902SPR-B maximal unterstützt.

Der Rebuild dauerte bei den HDDs 1 Stunde und 22 Minuten.

Die maximale Datenrate wurde mit zwei 250 GB SSDs getestet, einer Intenso und einer Samsung Evo 850. Der Controller meldet sich dann mit SSDs.

Auch wenn die sequentielle Lesegeschwindigkeit von einem 1 GB großen Datensatz vom CrystalDiskMark mit über 510 MB/s höher als die maximale angegebene Datenrate des verbauten Chipsatzes liegt, ist die sequentielle Schreibgeschwindigkeit mit 450 MB/s schon deutlich geringer.

Zum Vergleich, die Samsung Evo 850 liest mit über 550 MB/s und schreibt mit knapp 520 MB/s.

Die Intenso SSD mit fast 560 MB/s lesend und 490 MB/s schreibend. Deutlicher wird der Unterschied zwischen direkt angeschlossenen SSDs und dem RAID-Controller bei der Random-Leistung. Hier bricht die Leistung sowohl im Lesen als auch im Schreiben um fast 90 % ein.

Vergrößert man die Testgröße auf 2 GB, so bricht die Schreibleistung auf unter 200 MB/s im Random-Test ein.

Bei einer Testgröße von 8 GB bricht die Schreibleistung sogar ziemlich schnell auf knapp 55 MB/s ein. Es kam aber im Test zu keinerlei Datenkorruption da kein Time-Out passierte.

Die Lesegeschwindigkeit bleibt aber weiterhin durchgehend hoch.

Die Rebuild-Dauer mit den SSDs beträgt lediglich 15 Minuten. Sowohl bei HDDs als auch bei SSDs funktionieren die Mediendateien nach einem Rebuild ohne Probleme.

Die Temperaturen der Datenträger sind nicht auslesbar, der Wechselrahmen wird zumindest bei dem Rebuild der HDDs merklich warm. Das deutet darauf hin, dass die Wärmeableitung über das Metall gut funktioniert. Dennoch sollte man den Wechselrahmen nur in gut belüfteten Gehäusen verwenden.

Icy Dock ToughArmor MB902SPR-B Wechselrahmen Fazit und Gesamteindruck …