DIY Vernickeln Anleitung


Vernickelte Oberflächen trifft man im Alltag häufig an. Möbelbeschläge, Werkzeuge und auch CPU-Kühler sind häufig mit einer dünnen Nickelschicht überzogen. Sie schützt Gegenstände vor Korrosion und macht sie widerstandsfähig gegen Umwelteinflüsse. Im Computerbereich sind Hochleistungs-CPU-Kühler häufig vernickelt, da blankes Kupfer sonst rasch oxidieren würde. Im folgenden Vernickeln Tutorial auf OCinside.de vernickeln wir eine Coldplate und testen die vernickelte AIO mit Flüssigmetall!

Vielen Dank für die Unterstützung …

Vielen Dank für die Unterstützung an Daniel.

Hier kann man Nickel oder Nickel Elektrolyt kaufen. *Werbung

Für unseren Intel Heatspreader-Ebenheit Workshop haben wir mühsam eine CPU von Hand geschliffen und poliert.

Ohne Schutzschicht bildeten sich nach ein paar Fingerberührungen an der Luft schon nach kurzer Zeit hässliche Anlauffarben.

Solche Oxidation ist nicht schön anzusehen und sie kann bei Fortschreiten auch die Funktionsfähigkeit eines Bauteils beeinträchtigen.

Vorteile der Vernickelung …

Mit einer hauchdünnen Nickelschicht können sensible Bauteile geschützt und sogar aufgewertet werden.

Im Gegensatz zu Verchromen ist Vernickeln auch umweltfreundlicher. Deshalb werden immer mehr Produkte vernickelt, die früher verchromt wurden. Bei CPU-Kühlern verhindert ein Nickelüberzug Oxidation der Kupferteile. Durch die ebenfalls ausgezeichnete Wärmeleitfähigkeit von Nickel ist es somit eine ideale Oberflächenveredelung von Kühlern. Das ist auch der Hauptgrund warum sowohl AMD als auch Intel die Heatspreader, also die Deckel der CPUs, vernickeln. Das folgende Bild zeigt einen typisch vernickelten CPU-Deckel.

Die vernickelte Oberfläche ist gegen alle gängigen Wärmeleitmittel beständig und neigt auch nicht dazu eine Legierung mit dem Wärmeleitmittel einzugehen. Blankes Kupfer bildet zum Beispiel mit Gallium, welches Bestandteil von Flüssigmetall ist, auch bei Raumtemperatur langsam eine Legierung. Über die Zeit entzieht das Kupfer dem Flüssigmetall somit einen Teil des Gallium Anteils, wodurch der Galliumanteil im Flüssigmetall sinkt. Dieser Vorgang führt schlussendlich dazu, dass sich Flüssigmetall nach einiger Zeit in Kontakt mit Kupfer verfestigt. Dadurch verliert Flüssigmetall seine Fähigkeit kleinste Zwischenräume zwischen CPU Heatspreader und Kühler auszufüllen. Viele Anwender berichteten auch schon, dass der CPU Kühler kaum noch von der CPU zu entfernen war, nachdem Flüssigmetall mit einem Kühler aus blankem Kupfer kombiniert wurde.

Enthusiasten verbauen in ihren Computern am liebsten die besten Komponenten, die sie für Geld auftreiben können. Für die beste Kühlleistung wählt man einen Hochleistungskühler und Flüssigmetall als thermal interface aufgrund des vielfach höheren Wärmeleitwertes gegenüber jeder konventionellen Wärmeleitpaste. Wie massiv Flüssigmetall die Kühlleistung eines bestehenden Kühlsystems gegenüber Wärmeleitpaste verbessern kann, haben wir bereits in unserem Flüssigmetall Workshop zur Verbesserung einer Notebook-Kühlung hier auf OCinside.de gezeigt.

Viele Hochleistungs-Luftkühler werden vom Hersteller bereits vernickelt. So zu Beispiel auch das aktuelle Topmodell von Arctic, der Freezer 50 A-RGB.

Bei CPU-Wasserkühlern besteht die Kontaktfläche zur CPU aber oft aus blankem Kupfer, welches aus den zuvor genannten Gründen nicht direkt mit Flüssigmetall in Kontakt kommen sollte. Das folgende Bild zeigt die Coldplate eines Arctic Liquid Freezer II AIO CPU-Wasserkühlers.

Man könnte Kühler aus blankem Kupfer auch in einem Fachbetrieb nachträglich beschichten lassen, aber die meisten Oberflächenveredelungsbetriebe nehmen von Privatkunden keine Aufträge an. Dann bleibt nur noch der DIY-Weg übrig, um seinen CPU-Kühler mit der schützenden Nickelschicht zu versehen. Wie das mit dem Vernickeln zuhause klappt, zeigen wir nun in den folgenden Schritten.

So wird vernickelt …