Arctic Freezer 50 Test

Testaufbau und Ergebnisse …

Den Arctic Freezer 50 CPU Kühler testen wir auf unserem Testsystem mit AMD Ryzen 5 2600 CPU im werksmäßigen und übertakteten Zustand. Das Testsystem besteht aus folgenden Komponenten …

CPU AMD Ryzen 5 2600 (6 Kerne, 12 Threads)
Mainboard ASUS TUF B450M-Pro Gaming
Test #1 CPU @ 3400 MHz bei 1,2V und ca. 85W
Test #2 CPU @ 4000 MHz übertaktet bei 1,38V und ca. 133W
RAM 2x G.Skill Ripjaw V 8GB DDR4-3400 CL14
Umgebungstemperatur ca. 21 °C

Um den Einfluss des Gehäuses möglichst gering zu halten, war während der Tests keine Seitenwand vom Gehäuse montiert.

Belastet wurde die CPU mit dem Programm Prime95 wo wir den „Small FFT“ Test für maximale Hitzeentwicklung gewählt haben und die Temperaturen wurden mit dem Hardware Monitor Tool HWiNFO ermittelt.

Belastet wurde das System immer so lange, bis 5 Minuten lang kein Temperaturanstieg mehr feststellbar war. Als Gegner traten der AMD Boxed Kühler und ein guter Mittelklasse Towerluftkühler, der Freezer 34 eSports an, den es auch in besonders schicker, weißer Ausführung gibt.

Die Messwerte für die nicht übertaktete CPU sind wie folgt. Ergebnisse mit dem Wert „>85 °C“ bedeuten, dass der Test frühzeitig abgebrochen wurde, da die Kühlung nicht ausreichend war.

Der AMD Boxed-Kühler muss selbst bei Standardtakt auf maximaler Lüfterdrehzahl betrieben werden, um die CPU ausreichend zu kühlen. Ganz anders ist das beim Freezer 50. Sobald sich seine Lüfter in Bewegung setzen, ist seine Kühlleistung bereits mehr als ausreichend für den Ryzen 2600 Prozessor. Wenn man nicht an der Taktschraube dreht, eignet sich der Arctic Dual-Tower Kühler bestens, um ein extrem leises PC-System zu bauen. Einzig die leicht erhöhten Idle-Temperaturen gegenüber dem Freezer 34 eSports verblüffen ein wenig. Da jede CPU und jeder Kühler bestimmten Fertigungstoleranzen unterworfen ist, kann es sein, dass der Freezer 34 vielleicht besonders guten Kontakt mit unserer CPU hat und der Freezer 50 vielleicht nicht ganz so perfekt auf dem Ryzen Prozessor aufliegt.

Die von Arctic angegebene Mindestdrehzahl konnte auf unserem Test-Mainboard nicht erreicht werden. Die niedrigste Drehzahl, die wir einstellen konnten, waren 400 U/min, statt den angegebenen 200 U/min. Erfreulicherweise bleiben die Lüfter des Freezer 50 bei steigender Drehzahl jedoch sehr lange leise. Erst ab 1400 U/min wurden die Lüfter deutlich hörbar, wobei sie auch bei maximaler Drehzahl von 1800 U/min nicht wirklich sehr laut sind. Das gilt zumindest im Vergleich mit anderen Lüftern. Über das gesamte Drehzahlband konnten wir auch keine unangenehmen Nebengeräusche feststellen.

Als nächstes erhöhen wir die Taktrate und die Core-Spannung der Ryzen 2600 CPU. Dadurch steigt die Leistungsaufnahme von 85W auf nun 133W. Der AMD Wraith Stealth Kühler konnte hier keine hinreichende Kühlung mehr gewährleisten, weswegen er im folgenden Vergleich fehlt.

Bei 900 U/min kann der Freezer 50 die übertaktete 6-Kern-CPU gerade noch im Zaum halten. Erhöht man die Drehzahl bei immer noch angenehmer Lautstärke auf 1200 U/min ist man beim Ryzen 2600 schon auf der sicheren Seite. Die CPU-Kerntemperatur stieg in unserem Test nicht über 74°C hinaus an. Damit erreicht der Freezer 50 bei 1200 U/min bereits in etwa die Kühlleistung des Freezer 34 eSports bei 2000 U/min. Bei voller Drehzahl erreicht der Freezer 50 sogar Temperaturwerte von 240mm AIO Wasserkühlern und das ist für einen klassischen Luftkühler eine sehr beachtliche Leistung. Dabei ist der Arctic Dual-Tower Luftkühler sogar leiser als mancher Wasserkühler. Mit dieser Leistung braucht sich der Freezer 50 vor keinem anderen Luftkühler am Markt verstecken oder einen direkten Vergleich scheuen.

Zum Schluss haben wir ein RAM Modul aus dem Testsetup entfernt und den fehlenden Rahmen wieder montiert. Die dabei ermittelten Temperaturen waren nahezu identisch wie zuvor ohne dem Luftleitrahmen. Bei sehr niedriger Drehzahl waren die die Werte mit Rahmen ca. 0,5 bis 1°C schlechter und bei voller Drehzahl ca. 1°C besser. Einen markanten Unterschied konnten wir mit unserem Testsystem nicht feststellen, aber mit einer CPU, die noch mehr Hitze erzeugt, könnte der Unterschied auch größer ausfallen. Besonders bei höherer Drehzahl könnte sich der positive Effekt dann noch etwas verstärken.

Arctic Freezer 50 Praxistest Optik …